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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,3

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Papst Johannes (VIII.) dankt Graf Suppo (II.) (dilecto filio Supponi glorioso comiti) für seine Treue gegenüber der römischen Kirche und beauftragt ihn, zusammen mit den Bischöfen Anspert (von Mailand) und Wibod (von Parma) zwei Briefe an König Karlmann (n. 396) zu übergeben und einen davon zu lesen, um jedem Mißtrauen seitens des Grafen oder der Bischöfe vorzubeugen; der Papst fordert den Grafen auf, ihm später mitzuteilen, wann und wo er ihm entgegenkommen werde, um ihn bei sich aufzunehmen (mihi tempus et locum denuntiate, quoquo occurrere debeatis ad nos recolligendum) da er selbst nicht anwesend sein könne, verkündet, daß er sich am 1. August mit König Ludwig (dem Stammler) treffen wolle, und mahnt zur Eile (festina quantotius ... peragere).

Originaldatierung:
Data ut supra.
Incipit:
Primum quidem devotioni vestrę magnę ...

Überlieferung/Literatur

Orig.: –.

Kop.: 11. Jh., Rom Arch. Vat.: Reg. Vat. I fol. 58r; 16. Jh., Rom Arch. Vat.: Arm. XXXI, t. 1 fol. 104v.

Drucke: Carafa, Epist. III 377; Conc. coll. reg. XXIV 136; Labbe-Cossart, Conc. IX 84; Mansi, Coll. XVII 88; Migne, PL CXXVI 784; MG Epist. VII 114 n. 128.

Reg.: J 2387; JE 3166; IP V 415 n. 4; IP VI/1 4f. n. 9 und 41 n. 63; IP VI/2 87 n. 1.

Lit.: Dümmler, Ostfränk. Reich III2 80; Caspar, Register Johanns 135; Engelmann, Legaten 83f.; Pochettino, L'imperatrice Angelberga 121; Hlawitschka, Franken 270; Riesenberger, Prosopographie der päpstlichen Legaten 181 und 236; Lohrmann, Register Johannes 281; Gorla, L'arcivescovo Ansperto 58.

Kommentar

Der Brief ist nur in den erwähnten Registerabschriften überliefert, vgl. zu diesen Caspar 85-99 und Lohrmann 5-156. Die Aufforderung an den Grafen und die Bischöfe, das Schreiben an König Karlmann (n. 396) zu lesen (vgl. Dümmler und Caspar), verdeutlicht deren Vorbehalte gegenüber dem päpstlichen Vorgehen in den Fragen der Kaisernachfolge, wofür auch das Ausbleiben Ansperts von Mailands bei der Synode von Troyes im August 878 (n. 405) sowie die spätere Weigerung des Grafen Suppo II. spricht, dem Papst bei dessen Rückkehr im Herbst 878 bis zum Mont Cenis entgegenzukommen (vgl. n. 442 und n. 455). Zu recolligere im Sinne von aufnehmen vgl. Niermeyer, Lexicon s. v. mit Anführung des vorliegenden Schreibens. Schon in n. 395 hatte der Papst den 1. August als Termin für die Synode genannt (diese begann schließlich aber erst am 11. August, vgl. n. 405). Bei dem einen der erwähnten Schreiben an König Karlmann handelt es sich um n. 396, vgl. dazu auch Böhmer-Zielinski n. 553. Das zweite Schreiben ist nicht eindeutig zuzuordnen, möglicherweise ist hiermit auch der Brief an Angilberga (n. 395) gemeint. Der vorliegende Brief ist mit Caspar, Register Johanns 148 in den Juli zu datieren, da der Papst sich, wie aus dem Schreiben hervorgeht, schon in Troyes befand (vgl. n. 394 zur Ankunft dort), die Formulierung nisi usque in kalendas Augustas jedoch auf eine Abfassung vor August schließen läßt. Zur mit dem Data ut supra verbundenen Problematik vgl. Caspar 127-132 und Lohrmann 178f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,3 n. 397, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/f1af313b-b28a-4087-b360-dc2b42a8a0a2
(Abgerufen am 28.03.2024).