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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,3

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Papst Johannes (VIII.) tadelt den Präfekten Pulchar (von Amalfi) (dilecto viro Pulchari prefecto) wegen seines Paktes mit den Sarazenen und wirft ihm vor, den Vertrag über die Verteidigung der terra sancti Petri (n. 265) nicht eingehalten und sogar weiteren Raubzügen und Gefangennahmen von Christen zugestimmt zu haben; er befiehlt, das gezahlte Geld durch Amalfitaner in portum urbis Romę zurückgeben zu lassen (ut ... mancosos per tuos fideles Amalfitanos usque ad portum urbis Romę nobis navigio venientes remandes), und sichert ihnen im Fall der Rückgabe freies Geleit zu.

Incipit:
Pro salute animę tuę ac ...

Überlieferung/Literatur

Orig.: –.

Kop.: 11. Jh., Rom Arch. Vat.: Reg. Vat. I fol. 87r; 16. Jh., Rom Arch. Vat.: Arm. XXXI, t. 1 fol. 161v.

Drucke: Carafa, Epist. III 444; Conc. coll. reg. XXIV 247; Labbe-Cossart, Conc. IX 152; Mansi, Coll. XVII 157; Migne, PL CXXVI 878; Camera, Memorie I 117f.; MG Epist. VII 194 n. 217.

Reg.: Di Meo, Ann. IV 346; J 2501; JE 3281; IP VIII 384 n. 9; Pallieri-Vismara, Acta pont. jur. gentium 272 n. 53 und 330 n. 86; Martin-Cuozzo, Regesti dell'Italia meridionale 468 n. 983.

Lit.: Caspar, Register Johanns 152; Berza, Amalfi 397; Rupp, Chrétienté 38f; Schwarz, Amalfi 29; Panetta, Saraceni 136; Coccia, Portus Romae 196; Arnold, Johannes 55, 214, 219f.

Kommentar

Des Schreiben des Papstes, das nur in den angegebenen Registerabschriften überliefert ist (vgl. zu diesen Caspar 85-99 und Lohrmann, Register Johannes 5-156), geht auf den wahrscheinlich im Jahr 877 abgeschlossenen Vertrag zurück, der die Amalfitaner zur militärischen Unterstützung des Papstes zur See verpflichtete, wofür ihnen 10 000 Mankusen gezahlt werden sollten (vgl. n. 265). Wie jedoch aus zwei Briefen des Papstes an Bischof Landulf von Capua und den princeps Waifar von Salerno (vgl. n. 302 und n. 303) hervorgeht, scheinen die Amalfitaner den Vertrag nicht erfüllt und zudem versucht zu haben, die Summe auf 12 000 Mankusen heraufzutreiben. Der genannte portus urbis Romę wird teils als Porto identifiziert, doch wäre auch an Ostia zu denken. Caspar, Register Johanns 152 vermutet, daß das vorliegende Schreiben zusammen mit n. 566 für Pulchar von Amalfi abgesandt wurde; dies läßt sich zwar nicht belegen, ist aber durchaus wahrscheinlich. Hieraus ergibt sich die Datierung.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,3 n. 575, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/eb9ff3ce-444d-4993-9a7c-c608c671463d
(Abgerufen am 20.04.2024).