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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,3

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Der dux Ursus von Venedig verspricht Papst Johannes (VIII.), den Bischofselekten Dominicus (von Torcello) zusammen mit seinem Sohn nach Rom zu schicken, bittet um die Aussetzung der Exkommunikation Dominicus' und entschuldigt sein eigenes Fernbleiben.

Überlieferung/Literatur

Erw.: n. 216; n. 217; n. 220.

Reg.: –.

Lit.: Kretschmayr, Venedig 99; Kehr, Rom und Venedig 62; Rando, Una chiesa 49-52.

Kommentar

Das Schreiben des dux ist lediglich aus den angegebenen Papstbriefen bekannt. Das Versprechen geht aus n. 217 hervor, die Bitte aus n. 216 und die Entschuldigung aus n. 220; möglicherweise begründete Ursus sein Fernbleiben mit dem langen Weg von Venedig nach Rom, vgl. n. 220. Der Papst hatte diesen ebenso wie die Suffraganbischöfe des Patriarchen von Grado (n. 151 und n. 152) nach Rom geladen, um den Streit zwischen dem Patriarchen und seinen Suffraganen zu entscheiden, vgl. n. 155. Da jedoch entgegen dem Versprechen des dux auch in der Folgezeit keiner der Geladenen beim Papst erschien (vgl. auch n. 218), konnte der Streit erst im August des folgenden Jahres im Anschluß an die Synode von Ravenna (n. 272) entschieden werden, vgl. n. 276. Zu datieren ist das Schreiben des dux auf die Zeit zwischen der päpstlichen Ladung (n. 155) und den Briefen vom 1. Dezember 876 (n. 216, n. 217 und n. 220). Wenn man berücksichtigt, daß der Papst in n. 215 die Entschuldigung des dux Ursus jedoch nicht erwähnt und auch einen deutlich freundlicheren Ton anschlägt als in n. 217, kann man die Datierung möglicherweise auf November eingrenzen, vgl. auch Kehr.

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,3 n. 160, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/e528a2c6-a1a1-4f9b-a4f5-32e52db34c5e
(Abgerufen am 18.04.2024).