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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,3

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Papst Johannes (VIII.) bedauert gegenüber (Erz)bischof Frothar von Bourges, (Frotario venerabili episcopo Biturgensi), daß die Männer des (Mark)grafen Bernhard (von Gothien) – wie er aus Frothars Brief (n. 368) entnommen habe – ihn bedrängt und ihm auch den Zugang zu seinem Bischofssitz versperrt hätten; er ermahnt ihn (hortamur), zusammen mit seinen Suffraganen zu einer Synode in Troyes (vgl. n. 405) zu eilen, wo er täglich auf die Ankunft König Ludwigs (des Stammlers) warte.

Originaldatierung:
Data ut supra.
Incipit:
Auditis denique deploratione atque angustia ...

Überlieferung/Literatur

Orig.: –.

Kop.: 11. Jh., Rom Arch. Vat.: Reg. Vat. I fol. 62r; 16. Jh., Rom Arch. Vat.: Arm. XXXI, t. 1 fol. 113r.

Erw.: n. 407.

Drucke: Carafa, Epist. III 375; Sirmond, Conc. Gall. III 471; Conc. coll. reg. XXIV 135; Labbe-Cossart, Conc. IX 83; Hardouin, Acta conc VI 37; Mansi, Coll. XVII 87; Migne, PL CXXVI 783; MG Epist. VII 126 n. 149.

Reg.: J 2383; JE 3171.

Lit.: Dümmler, Ostfränk. Reich III2 86f.; Oexle, Ebroin von Poitiers 202; Arnold, Johannes 151f.

Kommentar

Das an den (Erz)bischof von Bourges gerichtete Schreiben ist lediglich in den Registerabschriften überliefert, vgl. zu diesen Caspar, Register Johanns 85-99 und Lohrmann, Register Johannes 5-156. Zur Titulatur Bernhards als comes vgl. Brunner, Fränk. Fürstentitel 228 (ohne Anführung des vorliegenden Schreibens). Der vorangegangene Beschwerdebrief Frothars (n. 368) ist nicht überliefert; über Informationen Frothars oder seiner Anhänger berichtet der Papst aber auch in n. 378 und n. 398. Vgl. weitere an den Erzbischof ergangene Zitationen n. 363, n. 381 und n. 407. Neben Frothar schrieb Johannes VIII. Bernhard von Gothien (n. 398), vgl. auch n. 378. Zu späteren dem Papst zugeführten Nachrichten, Bernhards Verhalten sei als Reaktion auf den Verrat Frothars gegenüber dem König zu verstehen, sowie zum angekündigten Urteilsspruch auf der Synode (von Troyes) vgl. n. 432. Im vorliegenden Brief redet Johannes Frothar als (Erz)bischof von Bourges an – im Unterschied zu n. 407, wo er ihn als Erzbischof von Bordeaux anschreibt –, zur Translation Frothars vgl. ibid. Zum Abfassungszeitpunkt des vorliegenden Briefes weilte der Papst schon in Troyes, da er nach eigenen Worten dort täglich auf die Ankunft des Königs wartete. Daraus ergibt sich eine Datierung nach der Ankunft Johannes' in Troyes (n. 394), aber vor Beginn des Konzils (n. 405). Zur mit dem Data ut supra verbundenen Problematik vgl. Caspar, Register Johanns 127-132 und Lohrmann, Register Johannes 178f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,3 n. 399, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/e1e12176-b5b6-4f16-aa8a-0f4d97b52dc3
(Abgerufen am 16.04.2024).