RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,3

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Papst Johannes (VIII.) tadelt die Bischöfe Felix von Malamocco und Petrus von Jesolo (Felici et Petro episcopis Mandamaucensi et Equilensi) dafür, daß sie Bischof Petrus von Grado (Petrum ecclesię Gradensis antistitem) allein nach Rom hätten ziehen lassen und ihm nicht nur ihre Unterstützung versagt, sondern sich auch noch auf die gegnerische Seite gestellt hätten, und teilt ihnen mit, daß sie von der Kommunion ausgeschlossen seien (vos a sanctis mysteriis interim celebrandis ... arcemus), da sie trotz mehrmaliger (non semel) päpstlicher Aufforderung (n. 152, vgl. auch n. 215) nicht in Rom erschienen seien; der Papst befiehlt ihnen, falls sie anwesend und nicht krankheitshalber verhindert seien, am 13. Februar (877) zur römischen Synode zu erscheinen (idibus Februariis istius indictioniis ... synodo nostrę Rome ... interesse), um die gegen sie erhobenen Vorwürfe und die Angelegenheit ihres Metropoliten (Bischof Petrus von Grado) zu verhandeln, fordert sie auf, gegebenenfalls einen Vikar an ihrer Statt zu schicken, und droht ihnen wie ihren Helfern im Falle ihres Fernbleibens mit dem Ausschluß von der Kommunion.

Originaldatierung:
Data kalendis Decembris, indictione X.
Incipit:
Quam ingrati et inhumani fueritis ...

Überlieferung/Literatur

Orig.: –.

Kop.: 11. Jh., Rom Arch. Vat.: Reg. Vat. I fol. 8v; 16. Jh., Rom Arch. Vat.: Arm. XXXI, t. 1 fol. 16r.

Erw.: n. 219; n. 220; Indexfragment aus dem 13. Jh. (vgl. Lohrmann, Päpstliche Register 404).

Drucke: Carafa, Epist. III 301; Conc. coll. reg. XXIV 23; Labbe-Cossart, Conc. IX 15; Hardouin, Acta conc. VI 7; Mansi, Coll. XVII 17; Migne, PL CXXVI 702; MG Epist. VII 17f. n. 19; Cessi, Documenti relativi alla storia di Venezia 11-13 n. 8.

Reg.: J 2297; Cipolla, Fonti 112 n. 76; JE 3070; IP VII/2 46 n. 48, 81f. n. 2 und 117 n. 3.

Lit.: Kretschmayr, Venedig 99; Hartmann, Gesch. Italiens III,2 36; Kehr, Rom und Venedig 60-64; Riesenberger, Prosopographie der päpstlichen Legaten 191; Rando, Una chiesa 49-52; Arnold, Johannes 199-201; Scholz, Politik 233.

Kommentar

Zu den Hintergründen des nur in den Registerabschriften (vgl. zu diesen Caspar, Register Johanns 85-99 und Lohrmann, Register Johannes 5-156) überlieferten Schreibens vgl. n. 217 und Kehr 61, zu den vorangegangenen Einladungen vgl. n. 152sowie n. 215. Zur Erwähnung im Indexfragment aus dem 13. Jh. vgl. Lohrmann, Päpstliche Register 401-408. Das Schreiben wurde zusammen mit n. 216, n. 217 und n. 219 von Bischof Delto von Rimini überbracht, vgl. n. 220. Bei den erwähnten Anschuldigungen geht es wahrscheinlich um das Fehlen der Bischöfe bei der vorangegangenen Synode (n. 175, vgl. auch n. 151 zu einer möglichen weiteren geplanten Synode), für die sie sich nun verantworten sollten. Ob mit dem in n. 217 genannten Befehl an Felix und Petrus dieser Brief gemeint ist oder die in n. 215 an den dux Ursus enthaltene Aufforderung, ist nicht eindeutig zu klären.

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,3 n. 218, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/c5860141-a7f6-43c5-b5ee-6b14a8887213
(Abgerufen am 29.03.2024).