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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,3

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Papst Johannes (VIII.) exkommuniziert Erzbischof Romanus von Ravenna auf einem Konzil (in Rom) (vgl. n. 692) per Synodaldekret (Romanum archiepiscopum vestrum ... omni ecclesiastica communione privavimus).

Überlieferung/Literatur

Erw.: n. 694.

Reg.: J p. 289; JE I p. 419; Werminghoff, Synoden 657f.; IP V 47 n. *139.

Lit.: Hefele-Leclercq, Hist. IV,2 684; Hartmann, Gesch. Italiens III,2 83; Buzzi, Ravenna e Roma 133; Hartmann, Synoden 353; Storia di Ravenna 350f.

Kommentar

Der Synodalbeschluß ist nur aus der angegebenen Erwähnung bekannt; vgl. auch MG Conc. V 230f. Im Brief an den Klerus und das Volk von Ravenna heißt es, Romanus sei zwar geladen gewesen, aber nicht erschienen (contempnens); vgl. n. 692 zur Synode. In n. 694 ist keine Begründung für die Exkommunikation des Ravennater Erzbischofs genannt. Vorgeworfen wurde ihm, zusammen mit dem Grafen Alberich in Ravenna eine Verschwörung angezettelt zu haben (vgl. n. 677), nicht zugunsten des dux Deusdedit von Ravenna eingegriffen und die Entehrung von dessen Frau Maria Traversari zugelassen zu haben (vgl. n. 687), sich widerrechtlich in Angelegenheiten der Diözese Piacenza eingemischt zu haben (vgl. n. 686) und ohne päpstliche Zustimmung einen Constantinus zum Bischof von Faenza ernannt zu haben (vgl. n. 689). Aufgrund seines obstinaten Verhaltens wurde der Erzbischof vom Papst wohl allgemein als Opponent betrachtet. Die Exkommunikation dürfte in der Folge jedoch wieder aufgehoben worden sein, da in n. 703 davon keine Rede mehr ist. Zur Datierung vgl. n. 692.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,3 n. 693, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/c45f784e-adc6-4a1c-a5f5-35bf56479369
(Abgerufen am 28.03.2024).