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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,3

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Kaiser (Basileios I.) kündigt Papst Johannes (VIII.) die Übersendung von Dromonen sowie die Rückgabe des Sergios(und Bacchos)-Klosters (in Konstantinopel) an und geht auf den Streit um Bulgarien ein.

Überlieferung/Literatur

Erw.: n. 641.

Reg.: Dölger, Reg. des oström. Reichs I 1,22 13 n. 502.

Lit.: Hergenröther, Photius II 551; Dvorník, Photian Schism 205; Stiernon, Konstantinopel IV 232f.; Lounghis, Ambassades byzantines 195; Nerlich, Diplomatische Gesandtschaften 205f., 290; Gemeinhardt, Filioque-Kontroverse 267.

Kommentar

Nur aus dem Papstbrief an Basileios ist das diesem vorausgehende kaiserliche Schreiben bekannt. Da Johannes VIII. in seiner Antwort und im Brief an Photios (n. 642) auch die Bestimmungen der Konstantinopolitaner Synode 879/880 rezipierte, wurden die zugehörigen Akten wohl ebenfalls nach Rom übermittelt. Die Bezugnahme des Kaisers auf Bulgarien, deren genauer Inhalt nicht mehr rekonstruiert werden kann, deutete der Papst offenbar als Versprechen bezüglich eines Rückzugs der Byzantiner aus den von den Bulgaren besiedelten Gebieten, vgl. n. 641. Übermittelt wurden der kaiserliche Brief, die Synodalakten sowie das Schreiben des Photios (n. 621) wohl von den zurückkehrenden päpstlichen Legaten Eugenius von Ostia, Paulus von Ancona und Petrus von San Grisogono (vgl. zu diesen n. 331 und n. 560). Unklar ist, weshalb bei Nerlich nur Petrus als Überbringer angegeben ist. Zu datieren ist das Schreiben des Basileios nach dem Ende der Synode in Konstantinopel Mitte März 880 (vgl. Mansi, Coll. XVII 519) und einige Wochen vor die päpstliche Antwort im August 880; da der Papst Karl III. im Juli 880 (n. 636) bezüglich seiner Kontakte nach Byzanz zu beruhigen versuchte, dürfte die Gesandtschaft zu diesem Zeitpunkt bereits eingetroffen gewesen sein, so daß sie Konstantinopel wohl spätestens im Juni 880 verlassen hat. Aus diesen Überlegungen ergibt sich der obige Datierungsvorschlag.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,3 n. 620, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/bae4b8b4-aca8-4f70-b590-94dc25f84dfb
(Abgerufen am 19.04.2024).