Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Johannes VIII. - RI I,4,3 n. 655

(881)

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Papst Johannes (VIII.) bittet die Gaetaner (blandis alloquiis et epistolis nec non et pollicitationibus multis cepit convenire Caietanos), sich mit ihm zu versöhnen und das Bündnis mit den Sarazenen zu lösen.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Chr. Casin. I c. 43. (MG SS XXXIV 112f.).

Reg.: IP VIII 83 n. *11; Martin-Cuozzo, Regesti dell'Italia meridionale 487 n. 1021.

Lit.: Hartmann, Gesch. Italiens III,2 90f.; Haller, Papsttum II 160f.; Cilento, Saraceni 150f.; Lohrmann, Register Johannes 120f. und 173; Arnaldi, Fase preparatoria 123-144; Skinner, Family Power 32f.

Kommentar

Die Bitte Johannes' ist lediglich in der Chronik des Klosters Montecassino überliefert, die Grundlage dieser Notiz ist unbekannt. Nachdem der in der Quelle zuvor geschilderte Versuch des Papstes, Gaetas Bündnis mit den Sarazenen mittels der Unterdrückung durch den princeps Pandenulf von Capua zu zerschlagen (vgl. n. 618), gescheitert war, versuchte Johannes nun erneut durch Bittbriefe Einfluß zu nehmen. Lohrmann, Register Johannes 120f. weist in diesem Zusammenhang auf einen sowohl an Athanasius II. von Neapel als auch die Hypaten von Gaeta gerichteten Brief aus dem Jahr 879 hin (n. 564 und n. 568), die möglicherweise Grundlage dieser Erwähnung gewesen seien. Allerdings vermutet er aufgrund der eher drohenden als schmeichelnden Worte des Papstes in diesen Briefen, daß sie nicht direkt dem Chronisten Leo als Vorlage bei der Abfassung seines Werkes dienten. Ein Zusammenhang mit einer nur spärlich belegten, möglichen Süditalienreise des Papstes im Frühjahr 881 (n. 675) kann nur vermutet werden. Die Datierung ergibt sich aus dem Kontext der in der Chronik geschilderten Ereignisse und kann aufgrund fehlender weiterer Hinweise nicht näher eingegrenzt werden.