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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,2

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(Papst Nikolaus I.) antwortet (einem Bischof) (1) mit einem Symmachuszitat (JK 754) über die Sitte der Päpste, die Worte von Vorgängern in den Briefen zu zitieren, (2) bestimmt, daß kein Bischof außer einem Primas oder Erzbischof Priester und Diakone weihen und deren Angelegenheiten behandeln dürfe, (3) fordert gemäß den Konzilien (von Serdika und) von Antiochia die Absetzung von Bischöfen vor einer Synode mehrerer Bischöfe, nicht nur durch den Erzbischof, (4) verlangt, daß nur der Papst und nicht Erzbischöfe allein über Bischöfe urteilen dürften, (5) empfiehlt mit einem (erneuten) Symmachuszitat (JK 754) die Weihe des Bischofs durch den Erzbischof.

Incipit:
Porro, sicut scripsisti, mos est ... ([S]i solummodo inter primates et inter ...) ([Q]uod dicitur: Hic habeat potestatem ...) ([N]on ulli archiepiscoporum potestas datur ...) ([N]onquid non coepiscopi eumdem ordinant ...)
Empfänger:
Bischof

Überlieferung/Literatur

Orig.: –.

Kop.: –.

Insert: Coll. Brit. (Ende 11./Anf. 12. Jh., London Brit. Lib.: Ms. add. 8873 fol. 209r-210r). Druck: MG Epist. VI 683f. n. 160.

Reg.: Ewald, Brit. Sammlung 591f.

Kommentar

Die vier Fragmentteile mit dem kurzen Vorspann (1) sind nur in der Coll. Brit. überliefert und dort an ein Fragment aus n. 755 angehängt, sie scheinen jedoch nicht hierzu zu gehören, vgl. bereits Ewald. Zur Coll. Brit. und ihrer Entstehungszeit vgl. Perels, Briefe II 86-90, bes. 89f., Herbers, Leo 63-72, Kéry, Canonical collections 237f., Jasper, Beginning 122-124 und Fowler-Magerl, Clavis Canonum 184-187. Lange hat man Nikolaus I. als Aussteller angenommen, da jeweils ein diesem Papst zugeschriebenes Fragment vorausgeht und folgt. Die thematischen Punkte greifen außerdem in der Karolingerzeit diskutierte Fragen auf. Den Abschnitten (3)-(5) geht in der Hs. ein Item voraus. Allerdings sind inzwischen die Fragmente Hinkmar von Laon, Rotula prolixa (MG Conc. IV,2 394, 397, 399, 400 und 406) zugewiesen worden, vgl. bereits Perels 89f. Zur Identifizierung der Zitate aus Konzilsbeschlüssen und Papstbriefen vgl. Perels in MG Epist. 684 Anm. 1 und 2, der den Brief unter die „Epistolae spuriae et dubiae" einordnet; der Kompilator der Sammlung ging irrig von einer Zuschreibung zu Nikolaus I. aus. – Das bei JE 2856γ bzw. MG Epist. VI 684f. n. 161 genannte Fragment wird den Regesten Hadrians II. zugeordnet.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,2 n. 429, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/f09fee91-d653-4dd1-a2bd-cee347ed37aa
(Abgerufen am 20.04.2024).