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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,2

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Papst Benedikt (III.) verkündet dem Episkopat im Reich König Karls (von der Provence) (omnibus reverentissimis et sanctissimis archiepiscopis, cunctisque episcopis in Karoli gloriosi regis regno morantibus ) die durch Legaten erfahrenen Schandtaten Hugberts , des Sohnes des (Grafen) Boso; er verurteilt insbesondere dessen Inbesitznahme des Klosters St-Maurice (d'Agaune) (monasterium sancti gloriosique Mauricii martyris ) samt der Vertreibung des Abtes Haimon (Aimonius ... antistes), den Einfall in das Peterskloster von Luxeuil (monasterium beati Petri Luxovii ) sowie den Bruch des zwischen Kaiser Ludwig (II.) und dessen Brüdern (Lothar II. und Karl von der Provence) vom Papst bekräftigten Vertrages (n. 406) und befiehlt (volumus ... et precipimus ) mit Exkommunikationsdrohung eine Romreise Hugberts.

Incipit:
Bonorum semper innovamur auditu et .. .

Überlieferung/Literatur

Orig.: -. Kop.: Anf. 10. Jh., Paris Bibl. Nat.: Ms. lat. 1557 fol. 35v-36r; 16. Jh., Rom Bibl. Vallicelliana: C 15 fol. 268r-269r; 17. Jh., Paris Bibl. Nat: Ms. lat. 3859A fol. 93v-95r. Drucke: Baronius, Ann. eccl. a. 856 n. 24f.; Binius, Conc. gen. III, 1, 662f.; Sirmond, Conc. Gall. III 109f.; Conc. coll. reg. XXI 17; Labbe-Cossart, Conc. VIII 233; Hardouin, Acta Conc. V 103; Mansi, Coll. XV 111-113; Migne, PL CXV 691-693; Bouquet, Recueil VII 384; MG Epist. V 612-614. Reg.: Bréquigny, Table I 246; J 2012; JE 2669; Acta pont. iur. gentium 385 n. 19; GP II/2, 141 n. 5. Lit.: Dümmler, Ostfränk. Reich II 2; 6f., 17; Parisot, Lorraine 84f.; Poupardin, Provence 49; Engelmann, Legaten 52f.; Mann, Lives II 314; Anton, Klosterprivilegien 3f.; Felten, Äbte und Laienäbte 17 und 30; Zufferey, Abtei Saint-Maurice 35, 39, 54-56 und 321.

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. MG und GP; hinzuzufügen ist die Überlieferung der Bibl. Vallicelliana. Hiermit könnte der in der MG-Edition durch die Edition von Baronius noch repräsentierte Überlieferungsstrang auch hs. nachgewiesen sein. Zu Hugbert, dem Bruder der Königin Theutberga, vgl. die angegebene Literatur. Die päpstlichen Legaten bleiben ungenannt und sind nicht zu ermitteln, vgl. Engelmann. Während Hugbert das Kloster St-Maurice d'Agaune in Besitz nahm und der Papst den durch diesen herbeigeführten Verfall der Klosterordnung und -disziplin beklagt und verdammt, dürfte er dem Kloster Luxeuil wohl nie längere Zeit vorgestanden haben, vgl. Parisot, Poupardin sowie allgemein Felten. Zu den Verwandtschaftsverhältnissen vgl. Hlawitschka, Oberitalien 160f., zu Hugbert vgl. auch Wollasch, Mönchtum 21. Es ist nicht bekannt, ob Hugbert die befohlene Romfahrt je angetreten hat. Das Schreiben muß nach der Übereinkunft der Brüder Ludwig II., Lothar II. und Karl, die frühestens im Hochsommer 856 stattfand (vgl. n. 406 ), verfaßt worden sein; in der Regel wird es erst auf das Jahr 857 datiert.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,2 n. 408, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0857-00-00_1_0_1_4_2_408_408
(Abgerufen am 23.04.2024).