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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,2

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Papst Leo IV. weiht auf Einladung des Abtes Petrus von Subiaco in (der dortigen Grotte) S. Speco zwei Altäre, schenkt dem Kloster eine silberne Schale sowie zwei goldene Stoffe und erneuert alle durch Sarazenenverwüstungen verbrannten päpstlichen Privilegien.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Chr. Sublacense (Morghen, SS rer. Ital. XXIV,6, 5); Abtsliste des Caput pont. (Allodi-Levi, Reg. Sublacense, Rom 1885, 9); Mürtz, Chr. (Allodi 349f. und 669). Reg.: IP II 86 n. *3. Lit.: Egidi, Notizie storiche 59; Morghen, Relazioni del monastero Sublacense 167; Carosi, Primo monastero 167; Andreotta, Subiaco 23; Carosi, Monasteri di Subiaco 59; Herbers, Leo 277f.

Kommentar

Nur das Chr. Sublacense berichtet über die Altarweihe, die Geschenke und die Bestätigung der päpstlichen Privilegien. Ist durch die Notiz die Grotte S. Speco als Ort für liturgische Feiern nachgewiesen, so kann dort kein Kloster im 9. Jh. angenommen werden. Das Chr. Sublacense erwähnt auch an weiterer Stelle (34), daß unter Leo IV. der von Papst Gregor IV. begonnene Wiederaufbau des von Sarazenen zerstörten (vgl. n. 172 und n. 285 ) Klosters Subiaco vollendet wurde (Weihe erst durch Benedikt VII., vgl. Böhmer-Zimmermann n. 580). Welche Papsturkunden bei der Zerstörung des Klosters vernichtet und von Leo IV. erneuert wurden, bleibt unklar. Die Notiz im Caput pont. des Reg. Sublacense vermerkt gleichzeitig die Bemühungen Leos IV. um den Aufbau von Subiaco (wohl unter Benützung des Lib. pont. und mit unklarer Trennung von SS. Cosmas und Damian, SS. Silvester und Scholastica sowie S. Speco, vgl. n. 172 ) und hebt auch die Geschenke des Papstes hervor. Der Besuch des Papstes ist auch in der (von mir nicht eingesehenen) Chr. des Capisacchi von 1573 erwähnt, vgl. IP II 86 n. *3 sowie Carosi, Primo monastero 16. Die späte Chr. von Mürtz schmückt den Bericht des Chr. Sublacense aus und verzeichnet zusätzlich noch eine Datierung auf das Jahr 853 (... pontifex ... Sublacum proficiscitur septimo sui praesulatus anno, qui erat a partu Virginis quinquagesimus tertius supra octingentesimum) . Zwar steht diese Chronik den Ereignissen fern; da jedoch nichts gegen die von Mürtz gegebene Datierung spricht, dürfte sie zumindest als Anhaltspunkt gelten. Zur Darstellung Leos IV. in S. Speco auf einem Fresko vgl. Herbers 278.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,2 n. 275, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0853-00-00_6_0_1_4_2_275_275
(Abgerufen am 18.04.2024).