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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,2

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Papst Leo IV. läßt die Mauern der Stadt Rom zum Schutz gegen Feinde kurz vor der 12. Indiktion (duodecima et quidem instante indictione ) renovieren und befiehlt (iussit ... praecepit), die Tore sowie 15 Türme zu erneuern. Außerdem verfügt er, zum Schutz der Stadt Rom zwei Türme bei der Porta Portuensis am Tiber zu bauen (II iuxta Portuensem portam ita prudenter ac sapienter venerabilis praesul ab ipsa ora Tiberis, id est iuxta litus fluminis, aedificari disposuit), um das künftige Eindringen von Sarazenen zu verhindern, und beaufsichtigt zur Beschleunigung die Bauarbeiten zu Pferd und zu Fuß.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Lib. pont. (Duchesne II 115; Prerovský II 551-553); Flodoard von Reims, De Christi triumphis (Migne, PL CXXXV 817); Flavius Blondus, Roma instaurata (Valentini-Zucchetti, FSI XCI 269); Thomas Ebendorfer, Chr. pont. Rom. (MG SS rer. G. NS XVI 288). Reg.: -. Lit.: Lokys, Kämpfe der Araber 66; Hartmann, Gesch. Italiens III/1, 223; Gregorovius, Gesch. Rom I 510; Pani Ermini, "Renovatio Murorum" 517f. und 524; Herbers, Leo 136f.

Kommentar

Nur die genannten Quellen verzeichnen die Maßnahmen des Papstes, die nicht mit dem Bau der Leostadt (n. 164) zu verwechseln sind, vgl. Duchesne II 136 Anm. 27. Die Zeilen bei Flodoard basieren auf dem Text des Lib. pont., vgl. Jacobsen, Flodoard 265. Biondo berichtet nur über den Bau der zwei Türme; der Lib. pont. (aus dem auch die obigen Zitate stammen) bleibt insgesamt am ausführlichsten. Als Grund für die päpstlichen Baumaßnahmen werden das Alter und der Verfall der Bauten genannt, außerdem sollte wohl gegen weitere feindliche Angriffe (vgl. zum Sarazenenzug von 846 n. 59) vorgesorgt werden. Der Bericht des Lib. pont. hebt hervor, ein Turm (bei der Porta Portuensis) sei nicht nur lapidibus sondern auch ferro befestigt worden. Vgl. zu einer gewissen Bestätigung der Verwendung dieser Materialien durch noch nicht abschließende Unterwassersondagen jüngst Pani Ermini 518 mit weiterer Literatur. Zu datieren sind die Befestigungsarbeiten, in deren Anschluß unmittelbar über die Überführung von Reliquien nach Rom (n. 168 und n. 169) berichtet wird, wohl noch kurz vor der genannten 12. (vielleicht auch zu Beginn dieser) Indiktion, die in Rom am 1. September begann, vgl. dazu Herbers 22-26 (mit Anm. 65) und n. 121.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,2 n. 167, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0848-08-00_1_0_1_4_2_167_167
(Abgerufen am 19.04.2024).