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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,2

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Papst Leo (IV.) schenkt der Kirche S. Peter (in Rom) (in basilica Petri principis apostolorum ) 13 Silberbögen, eine reich verzierte Decke, ein goldenes Weihrauchfaß, einen Leuchter und ein Goldkreuz; er läßt den zugehörigen Kreuzesständer restaurieren sowie über dem Hauptaltar ein mit vier Kronleuchtern, 62 Kelchen und vier Kästen ausgestattes Ziborium errichten. Außerdem schenkt er (insgesamt) 62 Leinentücher, 12 Seidentücher, 22 Silberbögen, einige Kronleuchter, vier Silbertafeln, zwei Lämmer, sechs Engelfiguren sowie eine Balustrade.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Lib. pont. (Duchesne II 119-123; Prerovský II 561); Romuald von Salerno, Chr. (Garufi, SS rer. Ital. VII,1, 160); Petrus Mallius, Descriptio (Valentini-Zucchetti, FSI XC 391f.); Tholomeus von Lucca, Hist. eccl. (Muratori, SS rer. Ital. XI 1011). Reg.: - Lit.: Buchowiecki, Kirchen Roms I 107.

Kommentar

Über alle genannten Geschenke und Maßnahmen des Papstes berichten die verschiedenen Passagen im Lib. pont. Die spätere Fassung des Lib. pont. vermerkt Geschenke für S. Peter und andere römische Kirchen allgemein und bezieht auch die Schenkung an S. Andreas (n. 176) auf S. Peter. Romuald von Salemo verzeichnet in seiner Notiz den Bau des Ziboriums sowie das neben dem Altar aufgestellte Goldkreuz (und weitere Gaben, die eventuell auch n. 142 zuzuordnen sind), das auch Petrus Mallius (mit abweichender Gewichtsangabe) erwähnt. Mallius nennt außerdem ein Silberkreuz (200 Pfund), das nach seinem Zeugnis am Altar des Simon und Iudas sowie des Philipp und Jacobus aufgestellt war. Petrus Mallius berichtet weiterhin über 40 canistra argentea, unter denen er Kronleuchter versteht. Tholomeus von Lucca gedenkt des Ziboriums und einer goldenen Tafel. Von den 13 Silberbögen werden im Text zwei, die für das Presbyterium bestimmt waren, besonders hervorgehoben. Auf der verzierten Decke war die Predigt des Apostels Petrus in Rom dargestellt. Der für das Kreuz bestimmte, neu versilberte Ständer sowie die mit Delphinen und Gold verzierten Kronleuchter waren mit dem Namen des Papstes gekennzeichnet. Das Ziborium wird ausführlich beschrieben; bei den in diesem Zusammenhang genannten Kelchen muß es sich um Zierkelche gehandelt haben, vgl. Braun, Altargerät 29 sowie n. 176; die anschließend genannten Tücher waren für den Altarraum bestimmt. Die sechs Engelfiguren sowie die Balustrade sollten vor der Confessio stehen. Bei fast allen Geschenken aus Edelmetallen wird das genaue Gewicht angegeben. Zu S. Peter vgl. außer IP I 132ff. auch Corpus Basilicarum Christianarum V 165ff. mit weiterer Literatur. Zur Baugeschichte allgemein vgl. Arbeiter, Alt-St.-Peter. Alle Stellen des Lib. pont . stehen vor der Einweihung der Leostadt (n. 254 und n. 255). Zur grundsätzlich chronologischen Ordnung der Geschenke im Lib. pont. vgl. n. 121 . Diese ist für die Zeit zwischen der 12. und der 15. Indiktion (Bericht über Plan, Bau und Einweihung der Leostadt) nicht präziser zu fassen, vgl. Herbers, Leo 24.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,2 n. 175, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0848-06-27_1_0_1_4_2_175_175
(Abgerufen am 19.04.2024).