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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,2

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Papst Leo (IV.) spricht auf einer Generalsynode dem Patriarchen Andreas von Aquileja wunschgemäß auf Fürbitte Kaiser Lothars (I.) das Bistum Grado zu.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Antonio Belloni, Vitae patriarch. Aquilej. (Muratori, SS rer. Ital. XVI 10 und 33); Chr. alterum (De Rossi, Mon.eccl Aquilej., App. III 10). Reg.: IP VII, 1, 26 n.† *37; IP VII, 2, 43 n.† *36. Lit.: Kehr, Rom und Venedig 58.

Kommentar

Die erst seit dem 14. Jh. überlieferte Nachricht verdeutlicht den Standpunkt der Aquilejenser Partei im Streit mit Grado. Im Text der Vitae patriarch. Aquilej. heißt es, die Entscheidung sei nach der Absetzung des Venerius von Grado (848) gefallen, der sich widerrechtlich den Titel Patriarch angemaßt habe. Die Texte sind sicherlich erfunden, wie Kehr in IP betont; sie könnten sich aus der auch in n. 18 berichteten Anfrage bei Kaiser Lothar I. sowie aus der dort angekündigten Generalsynode ergeben haben, über die sonst nichts bekannt ist. Zur späteren Pallienverleihung an Viktor von Grado vgl. n. 253 . Zur Entscheidung Ludwigs II. im Jahre 855 (?) vgl. Böhmer-Zielinski 143. Aufgrund der in den Quellen berichteten Absetzung des Venerius von Grado (848) sowie des Amtsbeginns des Patriarchen Venantius von Aquileja (850) als Nachfolger des Andreas läßt sich der Zeitpunkt, auf den hin gefälscht wurde, genauer eingrenzen.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,2 n. F160, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0848-00-00_2_0_1_4_2_160_F160
(Abgerufen am 28.03.2024).