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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,2

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Papst Leo (IV.) geht am Fest Mariä Himmelfahrt (dies ... in quo beatae Dei genetricis semperque virginis Mariae Adsumptio caelebratur) nach altem Brauch mit dem hl. Marienbild und in Begleitung des Klerus zu Fuß nach S. Adriano; von dort mit allen Gläubigen nach S. Maria Maggiore und vertreibt durch ein Gebet unterwegs bei S. Lucia in Selci einen gefürchteten Basilisken.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Lib. pont. (Duchesne II 110; Prerovský II 543-545); Flodoard von Reims, De Christi triumphis (Migne, PL CXXXV 816); Pseudo-Liudprand, Liber (Migne, PL CXXIX 1245); Thomas Ebendorfer, Chr. pont. Rom. (MG SS rer. G. NS XVI 287f.). Reg.: -. Lit.: Lauer, Latran 129f.; Wolf, Salusy 42f. und 314f.; Herbers, Leo 264-266 und 422f.

Kommentar

Zur Interpretation der Prozession vgl. Duchesne II 135 Anm. 10 sowie die genannte Literatur. Die gesamte Geschichte wird im Text des Lib. pont. paradigmatisch für Leos Fähigkeiten als Thaumaturg angeführt, vgl. als zweites dort aufgenommenes Beispiel n. 141. Zum Hintergrund von Prozession und Festtagsbrauch vgl. Herbers. Der Kampf gegen den Basilisken unterstreicht nicht nur die thaumaturgischen Qualitäten Leos, sondern greift vielleicht auch das Thema vom Kampf Papst Silvesters I. mit dem Drachen beim Forum Romanum auf. Eventuell wird sogar auf den Kampf Christi mit einem Drachen in den Pilatusakten angespielt, vgl. Herbers 423 Anm. 32. Zu Beginn dieses Absatzes ist vom ersten Pontifikatsjahr die Rede (m primo quidem pontificatus sui anno), da im Bericht noch das Fest genannt wird, ergibt sich eine genaue Datierungsmöglichkeit.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,2 n. 140, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0847-08-15_1_0_1_4_2_140_140
(Abgerufen am 24.04.2024).