RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,2
Sie sehen den Datensatz 108 von insgesamt 1059.
Papst Leo (IV.) befiehlt, um häretischen Umtrieben zu begegnen, im lateinischen (Westen) unter Androhung des Anathems die Rezitation des Symbolum in griechischer Sprache während der Messe und läßt zwei Tafeln mit griechischem Text aufstellen und dem Volke vorlesen.
Überlieferung/Literatur
Erw.: Photios, Mystagogia c. 87-88 (Migne, PG CII 376-380). Reg.: -. Lit.: Hergenröther, Photius I 706-708;
Kommentar
Die Quellenstelle gehört in einen größeren Zusammenhang der Mystagogie des Photios, in dem er die Haltung der Papste zum Symbolum und zum Problem des filioque umschrieb. Entstanden sein muß der Text noch nach dem Pontifikat Hadrians III., der als letzter Papst in dieser Passage genannt wird (Sp. 381). Möglicherweise verwechselt Photios Leo III. und Leo IV., denn die Tafeln könnten mit den in der Vita Leos III. im Lib. pont. genannten (Duchesne II 26) identisch sein. Für Leo IV. spricht allerdings vor allem die Tatsache, daß in c. 88 (Sp. 377) Papst Benedikt III. als dessen Nachfolger bezeichnet wird. Möglich wäre demnach durchaus die Mischung zweier Traditionen, von denen nur die Aufstellung der Tafeln-über die zudem in einer Art Nachtrag im Anschluß an Photios' Nachrichten zu Benedikt berichtet wird-Leo III. zuzuordnen ist; vgl. hierzu
Nachträge
Empfohlene Zitierweise
RI I,4,2 n. F108, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0847-00-00_40_0_1_4_2_108_F108
(Abgerufen am 20.04.2024).