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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,2

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Papst Leo IV. ersucht (die Bischöfe) Herpuin (von Senlis) und I[rmenfried] (von Beauvais) (Ebruino et E[rmenfrido]) um die Aufhebung der Exkommunikation eines nach Rom gereisten Priesters, falls die vorgebrachte Beschwerde wahr sei (... si ita est ut ipse suo ore testatus est ...), daß seine Verwandten ohne sein Wissen einen Priester geblendet hätten, weil dieser seine Kirche usurpiert habe.

Incipit:
Quia presulatus nostri, quod bene ...

Überlieferung/Literatur

Orig.: - Kop.: - Insert: Coll. Brit. (Ende 11/Anf. 12. Jh., London Brit. Lib.: Ms. add. 8873 fol. 170r); Ivo von Chartres, Coll. tripartita (Ende 12. Jh., Paris Bibl. Nat: Ms. lat. 3858B fol. 61v; Anf. 13. Jh., Berlin StBibl. Preuß. Kulturbesitz: Ms. lat. Fol. 197 fol. 80v); Gratian, Decretum C. 1 qu. 4 c. 5 (Friedberg 1419). Drucke: Migne, PL CXV 673; MG Epist. V 606 n. 38. Reg.: J 2000; Ewald, Brit. Sammlung 391 n. 39; JE 2624. Lit.: Haller, Nikolaus 174; Devisse, Hincmar 49.

Kommentar

Die Inskription des nur in den Sammlungen überlieferten Brieffragmentes ist nicht eindeutig zu bestimmen. Wird die erste Person von Hirsch-Gereuth in MG Epist. mit dem Bischof Ebruin von Poitiers identifiziert, so steht für den zweiten Namen in der Coll. Brit. nur ein E, in den anderen Sammlungen Adelfrido. Hierin ist wohl Bischof Irmenfrid (Ermenfrid) von Beauvais zu sehen. Ewald plädierte wie früher schon Friedberg bezüglich des ersten Namens für Senlis, wo 840-871 Herpuin Bischof war, weiterhin für Beauvais, wo Irmenfrid (Ermenfrid) 847-859/860 das Bischofsamt innehatte (Herbers, Leo 80f. und 351 folgt Ewald und bietet nicht-wie versehentlich angegeben-eine "Neu"identifizierung; lies 80 Z. 14 "Irmenfrid" statt "Herpuin"). Die Kombination dieser beiden Namen ist auch deshalb besonders wahrscheinlich, weil beide vielfach gemeinsam auf Konzilien des 9. Jh. belegt sind, vgl. MG Conc. III, Register. Vielleicht war mit der Angelegenheit zugleich die Reimser Metropole indirekt mitbetroffen; auch n. 107 könnte in diesen Zusammenhang gehören. Die Datierung ist nicht genauer einzugrenzen.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,2 n. 106, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0847-00-00_38_0_1_4_2_106_106
(Abgerufen am 18.04.2024).