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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,2

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Papst Sergius (II.) gewährt (concedimus ) dem Erzbischof Ansgar von Hamburg (Anschario, sancte Hamaburgensis ecclesie archiepiscopo ) wunschgemäß, wie sein Vorgänger (Papst) Gregor (IV.), die Metropolitangewalt über die Wimodier, Norblinger, Dänen, Norweger, Schweden und alle nordischen Nationen (gentes Wimodiorum, Norblingorum, Danorum, Noruenorum, Suenorum ... septentrionalium nacionum), unterstellt alle zu gründenden Kirchen und von ihm zu weihenden Priester und Bischöfe dem Hamburger Erzbischof, verleiht (decernimus ) auch für Ansgars Nachfolger Pallium, Mitra und Vortragekreuz zum Gebrauch an den von seinem Vorgänger benannten Tagen und bestätigt (firmamus ) alle gegenwärtigen und zukünftigen Besitzungen.

Originaldatierung:
Data per manum Leonis, cancellarii sancte Romane ecclesie, in mense Aprilii, indictione nona .
Incipit:
Quoniam apostolice dignitatis est, non ...

Überlieferung/Literatur

Orig.: -. Kop.: 17./18. Jh., Hannover Landesbibl.: Diplomatarium Bremense XXIII, 1052, fol. 47v n. 100. Erw.: Urk. Innozenz' II. von 1135 Mai 27 (GP VI 69 n. 114a, b, d, e); Urk. Viktors IV. von 1160 (Feb.) (GP VI 80 n. 147). Drucke: Staphorst, Hist. eccl. Hamburgensis I 1, 38 (fragm.); Liljegren, Diplomatarium Suecanum I 7 n. 4; Lappenberg, Hamburg. UB I 18 n. 11; Migne, PL CXXIX 997; Diplomatarium Islandicum 126 n. 3; Meklenburg. UB I 10 n. 6 (fragm.); Curschmann, Ältere PUU 17 n. 2. Reg.: Celse, Apparatus 12; Hempel, Inventarium dipl. I 5; J CCCXXXIX; Rydberg, Sverges traktater I 20 n. 5; JE † 2588; Hasse, Schleswig-Holstein-Lauenburg. Reg. 3 n. 6; May, Reg. Bremen 11 n. 28; Diplomatarium Danicum I, 1, 17 n. 39; Seegrün, Ebt. Hamburg 7 Cu. 2; GP VI 28f. n. † 15. Lit.: Curschmann, Ältere PUU 116ff.; Joachim, Gründungsgeschichte Ebts. Hamburg 258; Peitz, Hamburger Fälschungen 179ff.; Schmeidler, Heinrich IV 239ff.; Drögereit, Ansgar: Missionsbischof 14 (ND 386); Seegrün, Ebt. Hamburg 91ff. und 102.

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. Curschmann 7 und GP VI 28 n. † 15, insbesondere zu dem 1842 in Hamburg verbrannten Chartular und den diversen 1943 in Hannover durch Brand zerstörten Kopiaren. Während das in Hamburg verbrannte Chartular durch die Edition von Staphorst erschließbar ist, existiert ein Photo von dem 1943 verbrannten Bremer Kopiar von 1303, das im Danske Sprog-og Litteraturselskabsarkiv Kopenhagen archiviert ist, vgl. GP VI 28 n. †15. Das Original wurde noch im 17. Jh. im 1943 verbrannten Stader Registranten erwähnt. Die Urkunde gilt trotz der Verteidigungsversuche von Peitz als Fälschung aus der Zeit des Erzbischofs Liemar von Hamburg, die zusammen mit den Urkunden GP VI 26 n. † 12, n. † 207, n. † 361, GP VI 32 n. † 22 und GP VI 35 n. † 27 "zur Vorlage bei Papst Gregor VII. 1074-1075, eventuell bis 1080 angefertigt wurden", wie Seegrün 100 erwiesen hat, nachdem Curschmann eine Datierung auf das 3. Jahrzehnt des 12. Jh. und Schmeidler auf die Zeit Eb. Adalberts vorgeschlagen hatten. Als Pallientage werden Ostern, Pfingsten, Weihnachten, Himmelfahrt, Mariä Geburt, die Aposteltage, Sonntage und die Festtage der Hamburger Diözese genannt. Zur Geschichte des Ebt. Hamburg-Bremen vgl. Dehio, Geschichte 59ff. und Seegrün, Ebt. Hamburg 23ff. Vgl. zur Verwendung des LD Santifaller, LD 93, zum Datar Santifaller, Elenco 255.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,2 n. F53, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0846-04-00_1_0_1_4_2_53_F53
(Abgerufen am 19.04.2024).