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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,2

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Papst Sergius (II.) verleiht dem Kloster Bobbio ein Privileg.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Miracula s. Columbani abbatis Bobiensis (AASS ord. s. Ben. II 50); Relatio Sicards von Cremona an Innozenz III. von 1207 (Buzzi, Cod. dipl. II 367). Reg.: JE 2137; Desimoni, Reg. 467 n. 41b; IP VI/2, 251 n. *9; Cipolla, Cod. dipl. I 145 n. 38. Lit.: Buzzi, Cod. dipl. III 38ff, 53, 65ff. und 155ff.; Polonio, Bobbio 95ff.

Kommentar

Nur die Erwähnungen nennen die Urkunde eines Papstes Sergius. Während der Papstname in den im 10. Jh. verfaßten Miracula im Anschluß an Papst Martin (I.) genannt wird (privilegia ... Honorii, Theodon, Martini, Sergii, Gregorii, Zachariae ) und aufgrund der Anordnung eher auf Sergius I. verweist, ist er im Bericht Sicards (mit Hinweis auf eine vorhandene Bulle) anders eingeordnet: privilegia ... summorum pontificum bullata plumbeis bullis pendentibus ... Martini, Gregorii, Cacharie, Sergii, Iohannis, Formosi ... JE läßt offen, ob an Sergius I. oder Sergius II. zu denken ist, Kehr entscheidet sich in IP für Sergius I., Cipolla und Buzzi denken hingegen an Sergius II. Diese Widersprüche erledigen sich jedoch, wenn man je eine Urkunde Sergius' I. und Sergius' II. annimmt und der ersten den Bericht der Miracula, der zweiten die Sicard-Relatio zuordnet. Nachdem bereits Ewald (vgl. JE) Zweifel an der Echtheit der Urkunde äußerte, hat Buzzi ausführlich bewiesen, daß die frühen Papsturkunden von Bobbio wohl im 10. Jh. oder kurz darauf gefälscht wurden, zu einer Zeit, als man sich darum bemühte, die Exemtion zu erlangen (vgl. insbesondere 65ff. sowie zu den Exemtionsbestrebungen auch Zimmermann, PUU I 62-64 n. 36). Die Datierung läßt sich nicht genauer eingrenzen.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,2 n. F8, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0844-00-00_3_0_1_4_2_8_F8
(Abgerufen am 28.03.2024).