RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,2

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Papst Sergius (II.) läßt auf Wunsch des nach Rom gereisten Bischofs Noting von Brescia die Reliquien des hl. Calixt auf dem Zoemeterium Calepodii erheben und schenkt sie Noting.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Translatio s. Calixti Cisonium (MG SS XV,1, 418f.); Alberich von Troisfontaines, Chr. (MG SS XXIII 734). Reg.: -. Lit.: Schmid, Hirsau 33 und 48; Lorenz, Papst Calixt 223-231.

Kommentar

Nur die Erwähnungen berichten von der Reliquienschenkung des Papstes. Demnach überführte Noting die erhaltenen Reliquien zunächst nach Pavia, damit sie in einem noch bei Brescia zu erbauenden Kloster niedergelegt werden konnten, vgl. hierzu Schmid 48f. und Lorenz (mit vielen Nachweisen der weiteren "Stationen"). Erst 854 kamen sie dann in das flämische Kloster Cysoing; aber Papst Leo IV. war hieran anders als häufig behauptet laut den Quellen nicht beteiligt (irrig G. Berings, Cysoing, LexMA III 405 f.; dort geht der Verweis auf "Calixtus" fehl). Auch das 1637 von Du Saussay gedruckte Martyrologium Gallicanum 734 setzt eine zweistufige Übertragung voraus und fügt die spätere Übertragung nach Reims an. Datiert wird häufig auf 844; vgl. hierzu Savio, Vescovi Milano II, 2, 1 192f.; Gradonicus, Pont. Brixianorum Series 124ff. (mit Zitat des Martyrologicum Gallicanum) und Schmid 48 mit Anm. 99. Der Bericht der Translatio widerspricht allerdings der Vita Gregors IV. im Lib. pont. (Duchesne II 80), wonach dieser die Reliquien schon vom Zoemeterium Calepodii nach S. Maria in Trastevere übertragen hatte, vgl. auch Amore, Martiri 282. Der Verfasser der Translatio ging aber wohl noch vom alten Zustand aus, wie in früheren Listen belegt. Dies scheint darauf zu verweisen, in welchem Maße Translationsberichte auch vorliegende schriftliche Vorlagen verarbeiteten, vgl. hierzu Herbers, Rom im Frankenreich 139f. und 146f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,2 n. 19, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0844-00-00_1_0_1_4_2_19_19
(Abgerufen am 28.03.2024).