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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,4

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Ludwig (der Blinde), der Sohn Bosos, will sich (mit Unterstützung seiner Mutter, der Königin Irmingard), zum König in der Provence aufschwingen, so wie Wido, der Sohn Lamberts (sic!), König in der Gallia Belgica (Lotharingien) werden will (Hludowicus filius Buosoni et Wito filius Lantberti Galliam Belgicam necnon Provinciam prout reges habere proposuerunt).

Überlieferung/Literatur

Regino v. Prüm a. 888, ed. Kurze, S. 116.

Vgl. BM2, Nr. 1790a sowie Reg. 2849.

Kommentar

Von Bemühungen Ludwigs (und um solche seiner Mutter), schon bald nach dem Tod Karls III. eine Königsherrschaft in der Provence zu errichten, erfahren wir nur im Kontext jener berühmten Passage der Fuldaer Annalen, die den Zerfall des Karolingerreiches nach dem Tod des Kaisers in beredten Worten beklagen: Illo diu morante multi reguli in Europa vel regno Karoli sui patruelis excrevere. Falls der Annalist hier nicht nur in Bezug auf Wido von Spoleto (vgl. Böhmer-Zielinski II, Nr. 863864), sondern auch im Falle Ludwigs Ereignisse im Auge haben sollte, die sich schon 888 abgespielt hätten, so haben solche Versuche damals jedenfalls keinen Erfolg gehabt; vgl. Reg. 2841 (Kommentar). In den Wahlakten von Valence (Reg. 2862) ist ausdrücklich davon die Rede, daß das Regnum nach dem Tod Karls III. aliquamdiu sine rege et principe existens (vgl. Reg. 2849). – Kaiser Wido war der Sohn des Herzogs Wido I. von Spoleto und Bruder des Herzogs Lambert von Spoleto; vgl. die Stammtafel bei Hlawitschka, Widonen, S. 240 (S. 379), sowie Böhmer-Zielinski I, passim. – Vgl. Dümmler, Geschichte III2, S. 317; Poupardin, Provence, S. 152; Hlawitschka, Lotharingien, S. 66, 87 Anm. 90.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,4 n. 2845, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/f9a8edc7-7c1c-4cb5-a23f-2d846df44700
(Abgerufen am 20.04.2024).