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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,4

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Papst Nikolaus (I.) ernennt Erzbischof Ado von Vienne zu seinem Vicarius (Romanae ecclesiae vicarius) (im Reich Lothars II.)?

Empfänger:
Erzbischof Ado von Vienne

Überlieferung/Literatur

Keine direkten Nachrichten. – Zu vermuten wegen Hugo von Flavigny, Chronicon, ed. Pertz, MGH SS 8, S. 354, bes. Z. 18 – 21. Vgl. das folgende Reg.

Kommentar

Inwieweit der dem Erzbischof von Vienne von Hugo von Flavigny en passant beigefügte Titel eines Romanae ecclesiae vicarius authentisch ist, ist unklar; vgl. Schilling, Gallia pont. III/1, Nr. *99 S. 106. Ado selbst wird in den an ihn gerichteten Briefen des Papstes so nie angeredet, auch wenn die ihm vom Papst übertragenen Aufgaben (vgl. bes. Reg. 2585) sachlich einer solchen Funktion nahekommen. Möglicherweise ist Hugo von den Vienneser Fälschungen beeinflußt, in denen Ado, wenn auch unter Vermeidung des Titels, ganz eindeutig mit Vikariatsaufgaben betraut wird; vgl. Schilling, Gallia pont. III/1, S. 42 – 48, bes. S. 45f. In diesem Fall hätten wir es eher mit der nachträglichen Interpretation Hugos als mit einem tatsächlich von Nikolaus I. verliehenen Vikariat zu tun. Das angebliche Vikariat Ados von Vienne hat noch Eingang in die Streitschriften des Investiturstreits gefunden; vgl. Schilling, a.a.O. Allgemein zu Hugo von Flavigny und seinen Vorlagen vgl. Lawo, Studien, bes. S. 277f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,4 n. 2574, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/e1a6dfbf-fb62-4d0c-9be4-196b06812340
(Abgerufen am 29.03.2024).