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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,4

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Zusammenkunft mehrerer Bischöfe aus den Reichen Karls von der Provence und Karls des Kahlen anläßlich einer in Langres (wenige Tage oder Wochen später, siehe das folgende Reg.) stattfindenden Synode.

Originaldatierung:
a. r. Karl d. Kahle 18, Ind. 7.

Überlieferung/Literatur

Erwähnt in einer Charta des Bischofs Jonas von Autun, ed. Hartmann, MGH Conc. 3, S. 433f. Nr. B (im Rahmen von ebd., Nr. 44 S. 432 – 434); ed. Zielinski, Urkundenwesen, S. 395 – 403 Nr. 15.

Regg.: Martin, Conciles Lyon, Nr. 137 – 149; Chevalier, Regeste Dauphinois, Nr. 717.

Kommentar

Das 18. Regierungsjahr Karls des Kahlen endet schon im Juni 858. Die Indiktion weist dagegen auf 859. Für 859 spricht die Bestätigung durch Karl den Kahlen eodem anno (D KdK. 205; siehe unten); vgl. Hartmann, a.a.O., S. 432. – Wir erfahren von dem Treffen, das anscheinend der Vorbereitung der Synode von Langres diente (das folgende Reg.), nur indirekt aus der Urkunde des Jonas, wo es es zu Beginn der Zeugenliste heißt: Testes adfuerunt ... quos synodalis celebritas convocarat. – Zur Problematik und strittigen Datierung der drei im Zusammenhang eines oder mehrerer Treffen und Synoden in oder bei Langres überlieferten drei Urkunden des Bischofs Jonas von Autun vgl. schon Reg. 2505. Während Hartmann, a.a.O., zwei getrennte Synoden im Frühjahr 859 unterscheidet, eine, die Mitte April in Saints-Geosmes, und eine weitere, die sechs Wochen später in Langres selbst stattgefunden habe (das folgende Reg.), geht Fees, a.a.O., von einem engen zeitlichen und inhaltlichen Zusammenhang aus; vgl. schon Reg. 2505. In der Datierung unserer nur in alten Drucken überlieferten Urkunde des Jonas (vgl. Fees, a.a.O., S. 385 – 387), die eigenartigerweise von diesem in der 3. Person spricht (ebd., S. 383), nimmt sie einen Kopistenfehler an (.XIII. Kal. Maii statt Iun.) und datiert diese (wie im übrigen schon Hefele/Leclercq, vgl. Fees, a.a.O., S. 383 Anm. 29) auf den 20. Mai, womit der Zusammenhang mit der am 1. Juni bezeugten Synode von Langres deutlicher wird. – Die Zeugenliste ist lückenhaft (Hartmann, a.a.O., S. 434 Z. 2), die Namen der Bischöfe sind teilweise verderbt. Genannt werden neben dem an erster Stelle rangierenden Erzbischof Remigius von Lyon (852 – 875) die Bischöfe Ebo von Grenoble (853 – 860), Godelsad von Chalon-sur-Saône (843 – 862), „Grundicus“ (lies: Braidingus) von Mâcon (853 – 862), „Alba“ (lies: Abbo) von Saint-Jean-de-Maurienne (858 – 860), Remigius von Die (846 – 859), „Rather“ (lies: Ratbert) von Valence (859 – 879), der Chorbischof Ebrardus (Ebradus) und der Abt Bernard von Molosmes (Dép. Yonne). Wahrscheinlich ist in der lückenhaften Zeugenliste auch Erzbischof Agilmar von Vienne ausgefallen, der in Langres selbst am 1. Juni (Reg. 2513) zugegen war, sowie Isaak von Langres (siehe Reg. 2505). – Grenoble, Saint-Jean-de-Maurienne, Die und Valence sind Suffragane von Vienne, Chalon-sur-Saône und Mâcon solche von Lyon. Im Reich Karls des Kahlen lagen die Bischofssitze von Chalon-sur-Saône und Mâcon sowie das Kloster Molesmes, genauso wie Langres, der nördlichste Suffragan von Lyon, mit dem hier genannten Kloster Saints-Geosmes. Erzbischof Remigius von Lyon fungierte am Hof Karls von der Provence als Erzkapellan (vgl. bes. Regg. 2501 u. 2530); dieser war in Langres dann selbst zugegen (Reg. 2513). – In einer sich der Zeugenliste anschließenden Notiz, die nicht mehr zum ursprünglichen Text der Charta gehört und wohl später angefügt worden ist, wird die Bestätigung der Charta durch Karl den Kahlen eodem anno erwähnt; diese Bestätigungsurkunde ist überliefert und datiert vom 14. Juni 859 (D KdK. 205). – Vgl. noch Poupardin, Provence, S. 21 Anm. 1.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,4 n. 2512, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/cfe92017-1a25-4ce9-b8c9-07bb802e9d82
(Abgerufen am 28.03.2024).