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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,4

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Papst Nikolaus (I.) bestätigt dem von Graf Gerhard (von Vienne) und dessen Gemahlin Berta gegründeten und dem Apostolischen Stuhl übertragenen Kloster Vézelay auf deren Bitten hin die Unantastbarkeit der von den Gründern dem Kloster übereigneten Güter gegenüber königlichen, kirchlichen oder sonstigen Übergriffen (statuimus, ut nulli regum, nulli antistitum, nulli quacunque predito dignitate … de his, quae eidem monasterio a vobis … fuerint … collata, … minuere vel auferre … liceat quocunque modo concedere), bekräftigt die innere Ordnung der Kongregation nach der Benediktsregel, verleiht den Nonnen das Wahlrecht und legt fest, daß das Kloster dem Apostolischen Stuhl jährlich eine Abgabe von einem Pfund Silber schuldet. – Scriptum … in mense Maio. Datum … imperante Ludovico, Karoli Magni [sic!] filio (Kaiser Ludwig II. von Italien).

Empfänger:
Graf Gerhard (von Vienne) und dessen Gemahlin Berta Kloster Vézelay

Überlieferung/Literatur

Papsturkunde (privilegium), edd. Quantin, Cartulaire de l’Yonne I, Nr. 44 S. 84 – 86; Huygens, Monumenta Vizeliacensia, Nr. 3 S. 255 – 258.

Regg.: J-E 2831; Böhmer-Herbers II, Nr. 639.

Kommentar

Das Papstprivileg für Vézelay, mit dem Nikolaus I. auf die zurückliegende Übertragung des Klosters an den Apostolischen Stuhl reagiert (Reg. 2550), nennt formal als Empfänger die nicht namenlich genannte Äbtissin des Klosters und deren Nachfolgerinnen, redet aber gleichzeitig auch Graf Gerhard in der 2. Person an (a vobis Gerardo … constructum … iuxta vestram petitionem). Von dem voraufgegangenen Schreiben Gerhards an den Papst (Reg. 2550) ist nicht die Rede. – Ein entsprechendes Papstprivileg hat es auch für die zweite Klostergründung Gerhards gegeben, Pothières, dessen Wortlaut aber nicht überliefert ist (J-E *2830, vgl. Boshof, Traditio, S. 12 Anm. 39). – Zur Datierung vgl. Boshof, a.a.O. (mit Hinweis auf J-E *2830); Schilling, Gallia pont. III/1, S. 207 Nr. *1 (Kommentar). Im Mai 863 werden die Legaten des Grafen Gerhard in Rom gewesen sein, wo sie für die beiden Klöster Reliquien erworben haben; vgl. Reg. 2562 Bei dieser Gelegenheit werden sie auch das Papstprivileg erhalten haben. – Zur Sache siehe auch Hirsch, Untersuchungen, S. 377ff.; Boshof, a.a.O., S. 17f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,4 n. 2560, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/c7581517-b367-4fd8-9840-45a4c2e0f501
(Abgerufen am 23.04.2024).