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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,4

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Nachdem (die Kaiserin) Richilde am Andreasfest (30. November) Ludwig (dem Stammler) die königlichen Insignien und das Praeceptum (Dep., D KdK. 461) ausgehändigt hat, mit dem Karl (der Kahle) vor seinem Tod seinem Sohn das Regnum übertragen hatte (attulit ei praeceptum per quod pater suus illi regnum ante mortem suam tradiderat), und die Verhandlungen zwischen den Großen, (darunter Boso von Vienne), und dem Thronfolger über die von jenen geforderten Lehen (honores) zu deren Zufriedenheit abgeschlossen worden sind (discurrentibus legatis inter Hludovuicum et regni primores, et pactis honoribus singulis quos petierunt), wird Ludwig mit Zustimmung aller anwesenden geistlichen und weltlichen Großen, (darunter Boso), von (Erz-) Bischof Hinkmar von Reims zum König geweiht und gekrönt.

Überlieferung/Literatur

Ann. Bertin. a. 877, ed. Grat, Annales Bertiani, S. 218f., die dort wechselseitig geleisteten Zusicherungen (professiones) ebd., S. 219 – 221, beides auch als „Capitula electionis Hludowici Balbi Compendii facta“, ed. MGH Capit. 2, Nr. 283 S. 363 – 365.

Kommentar

Vgl. Poupardin, Provence, S. 85; Seemann, Boso, S. 45; Bautier, Recueil des actes de Louis II le Bègue, Introduction, S. XXV; Krah, Absetzungsverfahren, S. 142f. – Das Praeceptum Karls des Kahlen (Dep. D KdK. 461) zugunsten Ludwigs des Stammlers wird von Hinkmar in den Ann. Bertin. ein zweites Mal anläßlich des Konzils von Troyes im September 878 erwähnt (Reg. 2714); vgl. D KdK. 461, S. 514 (mit beiden Zitaten). Hack, Alter, S. 322, ohne Berücksichtigung des zweiten Zitats, auf dem D KdK. 461 basiert (... attulerunt in conventu episcoporum papae Iohanni praeceptum, per quod pater suus Hludowico regnum tradiderat [Ann. Bertin. a. 878, ed. Grat, Annales Bertiani, S. 227f.]), interpretiert das Praeceptum Karls des Kahlen als mündlichen Befehl oder Anordnung, weil in karolingischer Zeit sonst nie im Zusammenhang einer Herrschaftsübergabe von einer Urkunde die Rede ist.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,4 n. 2696, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/baf30e37-0811-4e8a-9a46-579c3f5bb832
(Abgerufen am 28.03.2024).