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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,4

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Wikinger (Pyrate Danorum), die (durch die Meerenge von Gibraltar) ins Mittelmeer gefahren sind (longo maris circuitu inter Hispanias videlicet et Africam navigantes), fahren die Rhône aufwärts (Rodanum ingrediuntur) und verwüsten mehrere Städte und Klöster (depopulatisque quibusdam civitatibus ac monasteriis), ehe sie in der Rhônemündung in der Camargue (in insula quae Camarias dicitur) ihr Lager aufschlagen.

Überlieferung/Literatur

Ann. Bertin. a. 859, ed. Grat, Annales Bertiani, S. 80. Vgl. Ermentarius, Vita et mirac. s. Philiberti, ed. Holder-Egger, MGH SS 15, S. 302 (zu 857): Rhodanum intrant fluvium; Chron. Nemausense, ed. Pertz, MGH SS 3, S. 219 (zu 858).

Reg.: BM2, Nr. 1330. Vgl. Böhmer-Zielinski I, Nr. 193.

Kommentar

Die Einordnung zu Frühjahr 859 berücksichtigt die chronologische Abfolge der Ereignisse im Bericht der Annalen, die unmittelbar vor dem Wikingereinfall die Zusammenkunft zwischen Karl dem Kahlen und Lothar II. am 5. Februar erwähnen (BM2, Nr. 1288a), um dann anschließend über das Treffen von Savonnières Mitte Juni zu berichten (Reg. 2515). – Von einer Gegenwehr örtlicher Kräfte ist erst ein Jahr später die Rede, als die Wikinger ihre Beutezüge wieder aufnehmen (Reg. 2526). Louis, Girart, S. 66, vermutet, daß Graf Gerhard von Vienne, der seinen König anscheinend nicht nach Savonnières (Reg. 2515) begleitet hat, im Süden des Reiches wegen des Wikingereinfalls zurückgeblieben ist. – Zu den damals überfallenen Städten zählen Nîmes und Arles: Normanni Nemausum et Arelatem depredaverunt (Chron. Nemausense, a.a.O.). – Vgl. Longnon, Girard, S. 253; Dümmler, Geschichte II2, S. 29; Poupardin, Provence, S. 23f.; Louis, Girart, S. 66f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,4 n. 2511, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/b3ff5639-62ee-42cc-ae61-237b7a00041a
(Abgerufen am 28.03.2024).