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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,4

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Graf Gerhard (von Vienne) nebst Gemahlin Berta (Gerardus misericordia omnipotentis Dei apud regalem clementiam comitis honore sublimatus una cum gratissima coniuge Berta nomine) schicken Papst Nikolaus (I.) ein umfängliches, (die Gründungsurkunde der Klöster Pothières und Vézelay weitgehend wiederholendes) Schreiben, in dem die Unterstellung der beiden Klöster unter die Verfügung und den Schutz des Apostolischen Stuhls geregelt ist (haec itaque venerabilia servorum Dei domicilia una … vobis, beatissime pontifex, successoribus vestris … commendamus, subdimus et ad disponendum nostri desiderii votum stabiliter … committimus, ut ea … gubernare, tutari et defensare dignemini). – Das von Gerhard und Berta sowie von zahlreichen Zeugen beglaubigte Schreiben soll in der Bibliothek des Apostolischen Stuhls zum ewigen Gedächtnis aufbewahrt werden (aeterna memoria Beatissimorum Apostolorum bibliothecis etiam transmisimus servandam). – Data in mense Martio, a. r. Ka. 23. – Ego Gileramnus clericus rogatus scripsi et subscripsi.

Überlieferung/Literatur

Brief (epistola voluntatis sive testamentariam oblationem) Gerhards und Bertas, edd. Achery, Spicilegium2 III, S. 500 – 502; Huygens, Monumenta Vizeliacensia, Nr. 2 S. 249 – 254.

Kommentar

Die auf 863 März führende Datierungsformel ist nur bei Achery und in einer davon abhängigen kopialen Überlieferung 17. Jh. belegt (Louis, Girart, S. 87; Huygens, a.a.O., S. 254 in Anm.) und daher nicht gesichert; vgl. Boshof, Traditio, S. 14 m. Anm. 46. Die Gründung der beiden Klöster ist wohl schon 858/859 erfolgt (Reg. 2522, die Übertragung an den Apostolischen Stuhl vielleicht schon 861 (vgl. Reg. 2532. – Das gräfliche Schreiben, das eine ausführlichere Untersuchung verdiente, lehnt sich zwar weitgehend an die genannte Gründungsurkunde an (vgl. Reg. 2522, doch wird die päpstliche Schutz- und Verfügungsgewalt in einer Weise erweitert, die auf spätere Überarbeitung schließen lässt; vgl. Boshof, Traditio, S. 15f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,4 n. 2550, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/b1241279-e46c-4c11-8cc7-3b04186c7988
(Abgerufen am 19.04.2024).