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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,4

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Papst Johannes (VIII.) teilt den (westfränkischen) Königen Ludwig (III.) und Karlmann (II.) sowie Hugo Abbas mit, daß er Karl (III.) gebeten habe, die (Kaiserin) Angilberga aus dem Exil freizulassen (ab exulatu reduceret) und zu ihm nach Rom zu schicken (et apud nos eam Romam ... dirigeret), wozu dieser sich bereit erklärt habe (ille libenter se facturum promittens), sofern jene ihre Zustimmung gäben (vestrum super hoc prḝstolatur assensum); er versichert ihnen, daß Angilberga, sobald diese in seiner Obhut sei, nichts mehr gegen den Kaiser oder gegen sie unternehmen (nichil penitus iam vel contra eundem imperatorem vel contra vos agere possit) und auch Boso oder anderen Leuten keine Unterstützung mehr zum Schaden des Imperiums oder des Regnum mit Worten oder Schriften gewähren könne (nec Bosoni nec alii homini ad perturbationem imperii sive regni quodlibet adiutorium vel auxilium verbis aut scriptis prḝbere quoquomodo valeat); für den Fall, daß sie dies dennoch versuchen sollte, verspricht er, sie sofort wieder in kaiserliche Haft zu schicken (prḝsentaliter illam reddere ac remittere imperialibus satagemus optutibus); schließlich bittet er jene, ihn in dieser Angelegenheit zu unterstützen (estote in hoc nostri cooperatores et adiutores).

Empfänger:
(westfränkischen) Königen Ludwig (III.) und Karlmann (II.) sowie Hugo Abbas

Überlieferung/Literatur

Registerschreiben Johannes’ VIII., ed. Caspar, MGH Epist. 7, Nr. 268 S. 236.

Reg.: J-E 3340.

Vgl. Böhmer-Zielinski I, Nr. 648.

Kommentar

Nach dem Scheitern der Belagerung von Vienne (Reg. 2777) konnte dem Eintreten des Papstes für die Kaiserin, die noch zu Lebzeiten ihres Gemahls Kaiser Ludwig II. von diesem und von Ludwig dem Deutschen dem Schutz des hl. Petrus übergeben worden war (Böhmer-Zielinski I, Nr. 391), schwerlich Erfolg beschieden sein. Tatsächlich kam Angilberga erst nach dem Fall von Vienne 882 wieder frei (Reg. 2807, siehe Böhmer-Zielinski I, Nr. 693). – Vgl. im übrigen Böhmer-Zielinski I, Nr. 648 (Lit.). – Ein in den relevanten Passagen fast wörtlich übereinstimmendes Registerschreiben des Papstes (J-E 3341) erging damals an die Bischöfe und Grafen des Regnum Italiae (ed. Caspar, a.a.O., Nr. 293 S. 255f.); vgl. Böhmer-Zielinski I, Nr. 648.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,4 n. 2782, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/afb7182f-aaf6-46a8-960f-d20aa47cfc37
(Abgerufen am 29.03.2024).