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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,3

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Otto bestätigt der Kirche von Ravenna unter Erzbischof Petrus (IV.) nach dem Vorgang der Päpste Marinus (II.), Agapit (II.) und Johannes (XII.) (den Besitzstand und die Immunität).

Überlieferung/Literatur

Deperditum, erwähnt im Placitum des Grafen und missus imperialis Heccico (Eccico) von 970 (Februar 6 – August 31), ed. Manaresi, Placiti II, Nr. 164 S. 96-101, bes. S. 98 Z. 26-28. – Reg.: B-O 309. – Vgl. Buzzi, Ravenna, S. 161f. (zu 951/52).

Kommentar

Die Datierung stützt sich auf die Aussage des Erzbischofs, wonach Otto michi exinde confirmavit ..., quando in Italia ingressus est et postea illum (lies: ille) coronatus fuit. Die Annahme Buzzis, Otto habe schon während seines ersten Italienzuges 951 für Ravenna geurkundet, ist wenig wahrscheinlich (so schon B-O 309). Vielmehr ist ein Zusammenhang mit dem Romzug anzunehmen. Sollte die Urkunde in Ravenna ausgestellt sein, so müßte dies spätestens Anfang Januar geschehen sein; vgl. das folgende Reg. Allerdings ist mit Buzzi (gegen B-O) von zwei Deperdita auszugehen, von denen eines kurz vor und eines erst später nach der Kaiserkrönung (similiter illum per suum preceptum alia vice confirmavit) ausgestellt wurde. Nur so läßt es sich nämlich erklären, daß die Papstreihe nach den oben im Kopfregest genannten Päpsten mit Leo (VIII.) und Johannes (XIII.) fortgeführt wird. – Zu Erzbischof Petrus IV. von Ravenna (927-971) s. zuletzt Reg. 2415. Zu den genannten Papsturkunden, die zumeist verloren sind, vgl. Kehr, Italia pontificia V, S. 50f. Nr. 155-162. Allgemein zu Ravenna im 10. Jahrhundert neben Buzzi auch Brunterc'h, Habitat. Der dem Placitum zugrundeliegende Streit zwischen dem Comitat von Ferrara, vertreten durch Bischof Liucius (Liutprand!) von Cremona, betraf die Gerichts- und Diensthoheit über die Einwohner genannter Orte, die Petrus für seine Kirche reklamierte: ut nullus meus residentes habitatoribus in rebus s. nostre Ravennatis ecclesie, nec liberos nec servos, ad nullius alius placitum perpetere debeat neque per nullam ministracionem publicam facere nec tibi suprascripto Liucio episcopus neque ad istu tuum comitatum Ferariense ... (S. 98 Z. 29 – S. 99 Z. 1); vgl. auch Buzzi, a.a.O. Bei der verlorenen Urkunde Ottos wird es sich der Sache nach um eine Immunitätsurkunde gehandelt haben, wahrscheinlich auch um eine allgemeine Besitzbestätigung; vgl. das erhaltene Privileg des Papstes Agapit II. (B-Z2 220). Auch ein (gleichfalls verlorenes) Placitum ist in dieser Sache auf Befehl Ottos nach der Kaiserkrönung ergangen. Vgl. im übrigen Manaresi, Vorbemerkung.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,3 n. 2488, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0962-01-00_3_0_1_3_3_1059_2488
(Abgerufen am 19.03.2024).