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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,3

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Tod Hugos am Samstag vor Ostern, den 10. April, nach 20 Regierungsjahren, neun Monaten und drei Tagen in der Stadt Arles (die sabati, quod est decimo die mensis Apreliis, et fuit in eo die sanctum pasce, civitate Arlenda migravit ab ac die, domnus Ugo rex abead regnatum annos 20 expletos et menses 9 et dies 3 ).

Überlieferung/Literatur

(Cat. regum Ital. Oscelenses II, ed. Waitz , S. 520 Z. 14-17. Vgl. Cat. reg. Langob. et Italic. Lomb., ed. Waitz , S. 514f. (zu 948 u. 949); Ann. Farf. a. 947, ed. Bethmann , S. 588 Z. 52 (edd. Giorgi/Balzani , S. 16). Ohne Jahresnennung auch im Necr. Merseb., edd. Althoff/Wollasch , Totenbücher, S. 4 (zum 10. April); Liutprand, Antapodosis V, 31 u. VI, 2, ed. Becker , S. 149 u. 152 (ed. Chiesa , S. 142, 146); Chron. Casin. I, 61, ed. Hoffmann , S. 154 Z. 5-7 u. 32-34.)

Kommentar

Mit dem Todesdatum Hugos hat sich Schiaparelli , Ricerche V, S. 138-141, ausführlich befaßt. Entgegen der älteren Literatur kommt er zu dem Schluß, daß Hugo nicht schon 947 April 10, sondern erst ein Jahr später gestorben sei. Eckpunkte seiner in der neueren italienischen Literatur weithin akzeptierten Umdatierung sind D 83 (Reg. 2024), dessen Datierungsangaben eher für 947 April 24 als für 946 sprächen, sowie eine Neuinterpretation jener Passage im zit. Katalog, in dem es von Hugos Sohn Lothar weiter heißt: Post decessum ipsius Ugoni regnavit ipse Lotharius annos 3 expletos et menses 7 et dies 2 : mit decessus sei hier nicht der Tod Hugos, sondern seine Abreise nach Burgund gemeint (nur so kann er die Angabe, daß Lothar nach dem decessus seines Vaters noch dreieinhalb Jahre als Alleinherrscher regiert hat, retten). Wie sich aus dem Zusammenhang des Herrscherkatalogs sowie aus allgemein sprachlichen Erwägungen aber ergibt, ist ein solches Verständnis von decessus nicht haltbar. D 83 wiederum muß angesichts zahlreicher fehlerhafter Datierungen in den Urkunden Hugos keineswegs zwingend in das Jahr 947 datiert werden; vgl. Reg. 2024 (Kommentar). Auch die Datierungspraxis in den 947/948 ausgestellten Urkunden spricht eher für 947 als Todesjahr Hugos. Schließlich fällt Samstag vor Ostern (die sabati ... et fuit in eo die sanctum pasce ) nur 947 auf den 10. April. -- Vgl. unter der reichen Literatur bes. Gingins-La-Sarraz , Les Hugonides, S. 216-218; Fietz , Geschichte, S. 17 Anm. 4; Köpke/Dümmler , Otto d. Gr., S. 141; Hartmann , Geschichte III/2, S. 236, 242; Manteyer , Provence, S. 123, 150; Fasoli , I re d'Italia, S. 165; Mor , L'età feudale I, S. 159, 205; Hiestand , Byzanz, S. 198; Kresten , Staatsempfänge, S. 33-38 in Anm. 101. -- Hugo soll sich vor seinem Tod noch mit dem Gedanken einer Rückkehr nach Italien getragen haben, wie Liutprand zu berichten weiß. Nach der Chronik aus Montecassino hat er vor seinem Tod in der Provence das Kloster S. Petrus de Arle gestiftet und ist dort Mönch geworden; vgl. Geary , Phantoms, bes. S. 139f., 210. Daß hier das Kloster Montmajour-les-Arles in Arles gemeint sein sollte (vgl. Reg. 1743, Kommentar), steht nicht fest. Wahrscheinlich liegt eine Verwechslung mit St-Pierre de Vienne vor, das Hugo schon vor seinem Fortgang aus Italien gegründet hatte; vgl. Gingins-La-Sarraz , a.a.O. -- Zu einer von Hugo (nach seiner Rückkehr?) für die Kathedrale von Vienne gestifteten Krone, die wir nur aus einer Zeichnung des 17. Jahrhunderts kennen, vgl. Poupardin , Le royaume de Provence, S. 359-362, 366-368; Schramm , Kronen, S. 398f., 401-403 mit Abb. 8; zuletzt auch Schieffer , Italienerlebnis, S. 447 Abb. 1. -- Allgemein zum Fortleben Hugos in der historiographischen Tradition vgl. Geary , a.a.O., S. 135-146. Ausführliche differenzierte Würdigung bei Liutprand, Antapodosis III, 19, ed. Becker , S. 81f. (ed. Chiesa , S. 75).

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,3 n. 2068, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0947-04-10_1_0_1_3_3_636_2068
(Abgerufen am 29.03.2024).