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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,3

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Da Hugo (den Markgrafen) Berengar (II.) nicht in die Schranken weisen kann (Berengario praeesse non posset ), trennt er sich von Lothar, den er unter dem Schein des Friedens Berengar anvertraut (relicto Lothario et simulata pace Berengarii fidei tradito ), und zieht mit seinem ganzen Schatz in die Provence (in Provinciam omni cum pecunia properavit ), wo er sich bemüht, mit Hilfe des Princeps (Herzog) Raimund (III. Pontius) von Aquitanien ein Heer gegen Berengar aufzustellen (et congregatis copiis Italiam ingressurum ac Berengarium debellaturum esse promisit [scil. Raimundus Aquetaniorum princeps ]).

Überlieferung/Literatur

(Liutprand, Antapodosis V, 31, ed. Becker , S. 149 (ed. Chiesa , S. 142).)

Kommentar

Im April 946 hatte Hugo das letzte Mal zusammen mit Lothar geurkundet (Reg. 2024). Von Mai 947 datiert die nächste, eine allein von Lothar ausgestellte Urkunde (Reg. 2070). Da Hugo schon am 10. April 947 in der Provence stirbt (Reg. 2068), muß er noch 946, spätestens zur Jahreswende 946/47, in die Provence gezogen sein. Die chronologischen Überlegungen Schiaparelli s, Ricerche V, S. 55f., 138-141, der Hugo erst 947 abziehen und 948 sterben läßt und denen die jüngere italienische Literatur folgt, sind nicht stichhaltig; vgl. Reg. 2068 (Kommentar). -- Da Berengar seinen königlichen Rivalen anscheinend unbehindert hat abziehen lassen, ist es vielleicht tatsächlich zu einer Art Friedensvertrag (vgl. Liutprand: simulata pace ) zwischen den Beiden gekommen, allerdings wohl kaum zu einer förmlichen Abdankung Hugos (die Chartae datieren weiterhin nach Königsjahren Hugos; s. Regg. 2061-2066). -- Unter der reichen Literatur vgl. Manteyer , Provence, S. 123; Köpke/Dümmler , Otto d. Gr., S. 141 m. Anm. 2; Fasoli , I re d'Italia, S. 163f.; Mor , L'età feudale I, S. 159; Delogu , Berengario II, S. 29.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,3 n. 2060, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0946-00-00_1_0_1_3_3_628_2060
(Abgerufen am 23.04.2024).