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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,3

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"Arnald" (Arnulf), Herzog der Bayern und Karantanier (Arnaldus Bagoariorum et Carentanorum dux ), zieht mit einem Heer (in dem sich Erzbischof Udalbert von Salzburg befindet: Ann. Iuvav.) in der Absicht, Hugo die Königsherrschaft zu entreißen (quatinus Hugoni regnum auferret ), nach Verona, wo er von Graf Milo (von Verona) und Bischof Rather (von Verona) so, als wenn sie ihn eingeladen hätten, empfangen wird (ut qui eum invitarant, suscipitur ).

Überlieferung/Literatur

(Liutprand, Antapodosis III, 49, ed. Becker , S. 100 (ed. Chiesa , S. 94). Vgl. Ann. Iuvav. antiqu. a. 934, ed. Bresslau , MGH SS XXX/2, S. 743 Z. 5f.: Arnolfus dux et Udalpertus archiepiscopus cum Baiowariis iter hostile in Italiam fecerunt ; Ann. s. Rudberti Salisb. a. 935 (= Auct. Garst. a. 935), ed. Wattenbach , MGH SS IX, S. 771 (S. 566): Oudelbertus Salzburgensis (Erzbischof Udalbert von Salzburg) de invasione Italiae rediens obiit .)

Kommentar

Die in der älteren Literatur strittige Datierung des bayerischen Einfalls in Oberitalien durch Weigle , Rather, bes. S. 354, 356 u. 379 (vgl. auch ebd. S. 382-386), zur Jahreswende 933/934, der die jüngere Forschung ausnahmslos gefolgt ist (vgl. bes. Reindel , Luitpoldinger, S. 163-170 Nr. 86; Ders ., Arnulf, S. 278-281; Schmid , Bayern und Italien, S. 80f.; Holzfurtner , Gloriosus Dux, S. 103), ist nicht wirklich gesichert. Weigle selbst will alternativ zu seiner Datierung des Zuges die Jahreswende 934/935, also genau ein Jahr später, nicht ausschließen (ebd., bes. S. 357f.). Auch wenn man die Angabe der jüngeren Salzburger Annalistik, Erzbischof Udalbert sei de invasione Italiae rediens gestorben -- was nur Sinn ergibt, wenn dieser Anfang 935 zurückgekehrt ist, da sein Todestag im November 935 durch die älteren Salzburger Annalen feststeht (Udalpertus episcopus obiit .VIII. Kal. Decembris , a.a.O., Z. 10) -- für abgeleitet und unzulässig zusammengezogen hält (vgl. Bresslau , Annalistik, bes. S. 60 Anm. 3), kann man doch nicht ausschließen, daß sich das Jahr 934 der älteren Salzburger Annalen (vgl. das vorige Reg.) auf den Hinzug im Herbst desselben Jahres bezieht, während die jüngeren Salzburger Annalen mit dem Jahr 935 das Jahr der Rückkehr, das gleichzeitig das Todesjahr Udalberts ist, meinen. Jedenfalls sind die vagen chronologischen Angaben Rathers, die dieser selbst mehrfach eingeschränkt hat (vgl. etwa nisi fallit recordatio : Epist. 7, ed. Weigle , S. 37 Z. 1), nicht wirklich beweiskräftig. -- Daß der Zug zur Jahreswende 933/34 oder 934/35 stattgefunden hat, ergibt sich aus der unzweideutigen Angabe Rathers, daß er Anfang Februar nach der Rückkehr Hugos ins Exil nach Pavia gehen mußte (Reg. 1710). Dabei wird sich die ganze Ereigniskette über einen Zeitraum von mindestens zwei Monaten erstreckt haben. Zu der dem Zug voraufgegangenen Einladung italischer Großer, auf die Liutprand anspielt, vgl. das vorige Reg. -- Zu Milo von Verona, der vielleicht der Gesandtschaft an Arnulf angehörte, vgl. bes. Reg. 1571. Zu Rather s. schon Reg. 1635 u.ö. Zu Erzbischof Udalbert (Odalbert) von Salzburg aus dem Geschlecht der Aribonen vgl. Dopsch , Karolinger, S. 201-204. -- Unter der zahlreichen Lit. vgl. noch Waitz , Heinrich I., S. 166f.; Köpke/Dümmler , Otto d. Gr., S. 110; Vogel , Ratherius I, S. 57-66; Schiaparelli , Ricerche V, S. 31f.; Weigle , Rather, S. 355-347, 378-383; Fasoli , I re d'Italia, S. 130-137; Mor , L'età feudale I, 139f., 197; Hiestand , Byzanz, S. 174f.; Cavallari , Raterio, bes. S. 9f.; Leyser , Relationships, S. 35; Althoff/Keller , Heinrich I., S. 99f.; Brühl , Deutschland2 , S. 449; Cervato , Terzo periodo, S. 71f.; Ders ., Vescovo itinerante, S. 61; Engels , Herrschaftsstruktur, S. 278. -- Vgl. auch die folgenden Regg.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,3 n. 1701, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0934-00-00_3_0_1_3_3_267_1701
(Abgerufen am 28.03.2024).