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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,3

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Hugo und Lothar schenken dem Kloster Cluny unter Abt Odo (sancto ac venerabili monasterio Cluniensi ubi nunc in presenti Odo abbas esse videtur ) zu ihrem und ihrer (Hugos) Eltern, (Graf) Theobald und Berta (von Tuszien), sowie aller Verwandten Seelenheil (remedio animarum nostrarum seu patris et matris nostrae Teubaldi scilicet et Berte ceterorumque parentum nostrorum ) aus ihrem Besitz (iure proprietatis nostre ) für den Unterhalt der dortigen fratres (ad communem utilitatem fratrum ibi ... servientium ) die zwei im Comitat von Lyon gelegenen Curtes Savignei (Savigneux) und Ambrei (Ambérieux-en-Dombes) mit allen Pertinentien mit Ausnahme von sechs servientes , darunter den pistor Leutard, die sie sich ausdrücklich vorbehalten (quos nostre reservavimus potestati ). -- Geistliche Strafandrohung. -- Pön 100 Pfund Gold. -- Petrus canc. ad vicem Gerlanni abbatis et archicanc. -- M. M. -- a. inc. 934, a. r. Hu. 8, Lo. 3, Ind. 6. -- "Si venerabilibus".

Überlieferung/Literatur

(Kopie: Paris, Bibl. Nationale, Nouv. acquis. lat. 2262, Cartulaire C de l'abbaye de Cluny, Ende 11./Anfang 12. Jh., fol. 56 n. 60 (C). -- Drucke: Bruel , Recueil des chartes de Cluny I, Nr. 417 S. 403-404, zu 934, aus C; Schiaparelli , I Diplomi di Ugo e di Lotario, Nr. 34 S. 105-107, zu 933.)

Kommentar

Die Datierungsangaben sind widersprüchlich; während die Königsjahre zum Inkarnationsjahr 934 passen, führt die Indiktion auf 933. Schiaparelli mißt der Indiktion die größere Glaubwürdigkeit zu, muß dann aber annehmen, daß die Königsjahre im Einklang mit dem Jahr der christlichen Zeitrechnung vorab erhöht wurden. Auch kann er so das falsche Inkarnationsjahr nicht erklären. Eine Einordnung zum Jahre 934 ist daher nicht ganz auszuschließen. Falls das Stück aber, wie von mir angenommen, 933 ausgestellt wurde, so belegt es die Rückkehr Hugos, der im Januar nach seinem gescheiterten Romzug (s. Regg. 1657ff.) in Arezzo nachweisbar ist (Regg. 1669 u. 1670), nach Pavia spätestens Anfang März; vgl. Schiaparelli , Ricerche V, S. 29; Fasoli , I re d'Italia, S. 125. -- Das Diktat ist nicht weiter auffällig. Eine geistliche Pön findet sich auch sonst gelegentlich (Schiaparelli , Ricerche V, S. 122f.). -- Hugo und Lothar verfügen hier offensichtlich über Teile ihres nordalpinen Familienbesitzes (beide an Cluny fallende Orte liegen im Arr. Bourg-en-Bresse, Con Saint-Trivier-sur-Moignans, Dép. Ain); vgl. Schiaparelli , Ricerche V, S. 181ff., bes. S. 183. Erwähnt wird die Schenkung bereits in der Bestätigungsurkunde Papst Leos VII. für Cluny von 937 (J-L 3600 = B-Z2 131), in der Hugo und Lothar als Petenten genannt werden (Reg. 1756), und in einer Urkunde König Ludwigs IV. von Westfranken von 939 (ed. Lauer , Recueil des actes de Louis IV, Nr. 10). Zu Hugos Vater Theobald vgl. Reg. 1436; zu Berta von Tuszien s. zuletzt Regg. 1669 u. 1670. Des Seelenheils seiner Eltern gedenkt Hugo auch sonst gelegentlich; vgl. bes. Reg. 1554. -- Abt Odo von Cluny hatte sich in der ersten Hälfte des Jahres 932 zum wiederholten Mal auf den Weg nach Rom gemacht und unterwegs anscheinend Hugo aufgesucht; vgl. Reg. 1656. -- Vgl. noch Köpke/Dümmler , Otto d. Gr., S. 136 Anm. 1; Poupardin , Le royaume de Provence, S. 232 m. Anm. 2; Hofmeister , Deutschland und Burgund, S. 45 m. Anm. 3; Hallinger , Gorze-Kluny, S. 750; Wollasch , Königtum, Adel und Klöster, S. 98f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,3 n. 1675, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0933-03-08_1_0_1_3_3_241_1675
(Abgerufen am 28.03.2024).