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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,3

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Römische Wirren : Im Streit zwischen Papst Johannes X. und der Mutter Alberichs, (der Senatrix Marozia, der eigentlichen Stadtherrin), gelingt es dem Bruder des Papstes, Markgraf Petrus von Spoleto, der von Orte aus die Ungarn zu Hilfe gerufen hat (Reg. 1530), in die Stadt zu gelangen, woraufhin die wegen des Ungarneinfalls erbosten Römer in den Lateranpalast eindringen und Petrus erschlagen, während der Papst selbst einstweilen unbehelligt bleibt.

Überlieferung/Literatur

(Benedikt v. S. Andrea, ed. Zucchetti , S. 159f. -- Regg.: B-Z2 82 u. 84.)

Kommentar

Die Chronologie der Ereignisse ist im einzelnen unsicher. Während der Ausbruch des Streites wohl an den Jahresanfang gehört, scheint es erst gegen Ende des Jahres zur Ermordung des Petrus gekommen zu sein; vgl. B-Z2 82 u. 84. -- Die römische Entwicklung wird die Pläne des im Hochsommer in Tuszien weilenden Hugos, der vielleicht schon damals die Kaiserkrönung anstrebte (vgl. Reg. 1523), zunichte gemacht haben. Johannes X. wurde ein Jahr später abgesetzt und bald darauf im Kerker umgebracht; vgl. Reg. 1545. -- Zu Marozia (gestürzt 932), der Mutter Alberichs II., die um 926 Markgraf Wido von Tuszien, den Halbbruder König Hugos geheiratet hatte (Reg. 1506), vgl. Zimmermann , Das dunkle Jahrhundert, bes. S. 76ff.; Ders ., Löscher, S. 259-277. -- Allgemein zu Petrus und den römischen Wirren vgl. noch Hofmeister , Markgrafen, S. 402f.; Gerstenberg , Adel, S. 21f.; Venni , Giovanni X, S. 126ff.; Mor , L'età feudale I, S. 117f., 191 Anm. 6; Zimmermann , Papstabsetzungen, S. 73f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,3 n. 1534, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0927-00-00_1_0_1_3_3_100_1534
(Abgerufen am 28.03.2024).