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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,3

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Hugo bestätigt zu seinem, seiner Angehörigen und seiner Vorgänger Seelenheil (pro nostrae animae salute seu parentum vel predecessorum [nostrorum animae re]medio ) der Kirche S. Antonino und S. Giustina (der Kathedrale von Piacenza) auf Bitten des Bischofs Adalbert (von Bergamo) und des Pfalzgrafen (sacri palatii comes ) Giselbert in Anerkennung der beständigen Treue des dortigen Bischofs Wido (karissimique fidelis nostri Vuidonis venerabilis episcopi fidelitatem cognoscescentes [sic!] continuam, qui iam nominati Beati Antonini Christi martiris ac Sanctae Iustinae virginis ecclesiae pontifex fore cernitur ) die in Pavia gelegene, zum Königsgut (iuris regni nostri ) gehörende Abtei S. Cristina (abbatiolam ad honorem beatae Cristinae virginis, infra scilicet Ticinensem civitatem dedicatam et positam ) mit allen Pertinentien zu freiem Eigen (proprietario iure ). -- Pön 200 Pfund Gold. -- Sigefredus vocatus episcopus et canc. -- MF. SR. SI D. -- a. inc. 926, a. r. 1, Ind. 15. -- "Si petitionibus".

Überlieferung/Literatur

(Or. Piacenza, Arch. Capitolare, Diplomi, n. 21 (A). -- Kopien: Ebd., Diplomi, n. 21 [bis], imitierende Kopie 10./11. Jh. (B). -- Faksimile: Arch. paleogr. ital. IX, Taf. 20 (mit Regest). -- Drucke: Campi , Dell'historia di Piacenza I, Nr. 46 S. 483 = CD Langob., Nr. 522 Sp. 889-890; Schiaparelli , Trascrizioni, Taf. 20, S. 80-84; Ders ., I Diplomi di Ugo e di Lotario, Nr. 5 S. 17-20. Das Datum auch bei Ughelli , Italia sacra II2 , Sp. 205. -- Reg.: B 1375. Vgl. Hudson , Pavia, Tab. 3 Nr. 10 (S. 301).)

Kommentar

Hugo ist zuletzt am 12. November in Asti bezeugt (D 4). -- Geschrieben wurde D 5 bis auf die Rekognitionszeile von einer italischen Hand, die sich in (heute ziemlich verblaßter) Schrift und graphischen Merkmalen an zwei älteren Urkunden für Empfänger in Piacenza orientiert zu haben scheint, einer Urkunde Berengars I. für S. Sisto bzw. Angilberga und einer Urkunde Kaiser Lamberts für das Bistum Piacenza (Regg. 866 u. 987). Schiaparelli , Trascrizioni, S. 80-83, vermutet, daß diese beiden Diplome -- genauso wie das fast wörtlich ausgeschriebene D Berengars I. von 920 (Reg. 1358 = VU) -- damals in Pavia vorlagen. Die Rekognition wurde von anderer, wohl provenzalischer Hand eingetragen; Schiaparelli nimmt mit guten Gründen an, daß sie vom Kanzler Sigefred selbst stammt, der sich hier als gewählter Bischof (vocatus episcopus ) bezeichnet; vgl. Ders ., Ricerche V, S. 67f.; s. schon das vorige Reg. Bald darauf muß er aus der Kanzlei ausgeschieden und auf seinen Bischofssitz nach Parma gegangen sein; vgl. Schiaparelli , Ricerche V, S. 61. Sigefred, von dem auch D 2 (Reg. 1491) im Original erhalten blieb, scheint auch den Vollziehungsstrich im Monogramm gezeichnet zu haben. Wie in D 4 (das vorige Reg.) wird wieder der Erzkanzler Beatus nicht mitaufgeführt. -- Das Siegel fehlte schon im 13. Jahrhundert, wie aus einer von Schiaparelli mitgeteilten Dorsualnotiz hervorgeht. Die imitierende Kopie B mit falschem Inkarnationsjahr 916, als Charta transversa wie D Lothars d. Jüngeren 7 (Reg. 2086) geschnitten und zusätzlich durch eine auffällige Lücke in der Pertinenzformel sowie den Resten eines Wachssiegels charakterisiert, gibt sich den Anschein eines Originals; vgl. (aus gleicher Überlieferung) D 78 (Reg. 1995). -- Zu inhaltlichen Aspekten vgl. die genannte VU (Reg. 1358). Die "Abtei" S. Cristina in Pavia (nicht zu verwechseln mit dem Kloster S. Cristina d'Olonna [vgl. Reg. 2049], vgl. Riccardi , S. Colombano al Lambro, S. 165 Anm. 1) war eine Kollegiatkirche; vgl. Forzatti Golia , Strutture ecclesiastiche, S. 47f., 54. -- Bischof Wido von Piacenza (ca. 905-940) war ein enger Vertrauter Berengars I.; 936 wird er von Hugo als consiliarius bezeichnet (D 42 = Reg. 1738); vgl. Keller , Struktur, S. 222. Sein Bruder Raginer (Rainer) war Graf von Piacenza; vgl. Reg. 1573; Hlawitschka , Franken, S. 249f. Zu den beiden Petenten s. schon Regg. 1490 u. 1491.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,3 n. 1500, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0926-11-28_1_0_1_3_3_66_1500
(Abgerufen am 29.03.2024).