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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,2

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Berengar bestätigt den Stiftskirchen S. Maria (Domstift von Novara) und S. Gaudenzio von Novara (canonicae s. Dei genitricis Marię ac Christi confessoris nec non et eximii doctoris Gaudentii Novariensis episcopi) auf Bitten des Bischofs Johannes (III.?) von Pavia und des Grafen Grimald, seines Schatzmeisters (Iohannes venerabilis sancte ac specialis matris nostre Ticinensis eclesie pontifex ac Grimaldus gloriosus comes illustrisque sacellarius noster), nach dem Vorbild seiner Vorgänger Ludwig (II.), Karlmann und Karl (III.) (Depp., B-Zi 456, 536, 780), quorum prosapie nostra coruscat origo, den gesamten gegenwärtigen und künftigen Besitzstand, und schenkt dem Marienstift auf Bitten der Genannten zwei zum Comitat Pombia (de comitatu Plumbiense) gehörende Mansen in der Villa Nebiole zu freiem Eigen. - Pön 100 Pfund Gold. - Ohne Eschatokoll. - "Si ea que".

Überlieferung/Literatur

Kopien: Novara, Arch. Storico Diocesano (vormals Arch. Capitolare), Pergamene, 20 (vormals Documentario episcopale I, n. 2): Rotulus des 10. Jh., doc. n. 20 (B); ebd., Cod. C: Carlo Francesco Frascone, "Copia autenticata del Documentario episcopale della chiesa Novarese", a. 1799, doc. "O", fol. 19, aus B. - Drucke: Schiaparelli, Il Rotolo di Novara, Nr. 16 S. 35-37; Schiaparelli, I Diplomi di Berengario I, Nr. 105 S. 271-273; Gabotto, Le carte di Novara, Nr. 35 S. 48-49. - Reg.: Jaksch, Unedirte Diplome aus Novara, Nr. 12 S. 452-453.

Kommentar

Die Einordnung zu 911-915 stützt sich auf die Annahme, daß es sich bei dem intervenierenden Bischof Johannes von Pavia um Johannes III. handelt, der spätestens 912 seinem gleichnamigen Vorgänger gefolgt sein muß (vgl. Regg. 1249 u. 1255) und gute Beziehungen zu Berengar unterhielt. Falls allerdings noch Johannes II. von Pavia (875-911) hier als Intervenient begegnen sollte - es gibt keinen zwingenden Grund, dies völlig auszuschließen -, müßte das Stück entsprechend früher ausgestellt sein; vgl. auch das folgende Reg. - Das ungewöhnliche Diktat ist offensichtlich durch die nicht erhaltenen VUU geprägt. - Zum Grafen Grimald, der nur hier mit dem Titel eines sacellarius begegnet, vgl. zuletzt Reg. 1279; s. auch Hlawitschka, Franken, S. 191. Bischof von Novara war damals Dagibert; vgl. das vorige Reg. sowie Reg. 1222. - Pombia (Prov. Novara) liegt etwa 20 km nördlich von Novara am rechten Ufer des Ticino. Nebiole ist vielleicht Nibbiola, Prov. Novara; vgl. Sergi, Il declino del potere, S. 465. Zu anderen Identifizierungen vgl. Darmstädter, Reichsgut, S. 229. Vgl. auch Rusconi, I conti di Pombia, S. 8.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,2 n. 1302, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0911-00-00_2_0_1_3_2_1313_1302
(Abgerufen am 20.04.2024).