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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,2

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Berengar überträgt der Kirche von Aquileia (s. Aquilegensis ecclesia) unter dem Patriarchen Friedrich auf Intervention und Bitten seiner Gemahlin Bertilla (Bertila dilectissima coniux et consors nostra) und auf Bitten des genannten Friedrich das einst dem Gumo und später den Nazarus und Milo gehörende Haus in Cividale, ferner den gesamten Besitz des Gumo in Cormones (Cormons, Prov. Gorizia), in Obescobatis oder sonstwo im Comitat von Friaul (in comitatu Foroiuliensi), soweit der Besitz dem Fiskus gehört (prout nostrę parti pertinuit), des weiteren auch den Besitz, den die Genannten sonstwie erworben haben, schließlich auch das Peterstor (porta, que S. Petri vocatur) in Cividale, soweit es dem Fiskus gehört, und bestätigt den gesamten, gegebenenfalls im Inquisitionsverfahren nachzuweisenden Besitzstand der Kirche von Aquileia, deren Urkunden durch Brand und Ungarnsturm (perfidorum persecutionibus paganorum) teilweise vernichtet worden sind. - Pön 20 Pfund Gold. - Ambrosius canc. ad vicem Ardingi episcopi et archicanc. - M. - a. inc. 904, a. r. 17, Ind. 7. - "Si quibuslibet".

Originaldatierung:
(-, in palatio Ticinensi)

Überlieferung/Literatur

Kopien: Venedig, Arch. di Stato, Consultori in iure, n. 345, Ende 15. Jh., fol. 32II (D). - Drucke: Mühlbacher, Diplome aus Aquileia, Nr. 10 S. 288-289 = Mühlbacher, Diplomi inediti, Nr. 10 S. 26-27; Schiaparelli, I Diplomi di Berengario I, Nr. 50 S. 143-146. - Regg.: Cipolla, Fonti edite, Nr. 132 S. 57; Leicht, I diplomi imperiali, Nr. 13 S. 33. - Vgl. Krahwinkler, Friaul, S. 286f.

Kommentar

Die ohne Monatsangabe überlieferte Datierung in dem auch sonst lückenhaften Stück läßt eine Einordnung nur zu Januar bis September 904 zu. Wenn man davon ausgeht, daß der in die erste Jahreshälfte 904 datierte Ungarnzug (Reg. 1174) die Ursache für die im Text genannten Verwüstungen war, kann D 50 frühestens um die Jahresmitte ausgestellt worden sein; vgl. das vorige Reg. Der von Schiaparelli vorgeschlagene Juni (wegen des mit DD 45 und 48 von Juni 904 übereinstimmenden Ausstellortes Pavia) ist ganz willkürlich. - Sachlich wiederholt und erweitert D 50 das undatiert überlieferte D 49 (s. das vorige Reg.), wobei insbesondere der Besitz der Gumo und Milo näher erläutert wird. Der von Schiaparelli, Vorbemerkung, geäußerte vage Fälschungsverdacht, der sich an der weitgehenden Wiederholung des D 49 entzündet (woraus bei Krahwinkler, Friaul, S. 287 Anm. 236 bereits eine Fälschung wird), scheint mir wenig begründet. Vgl. auch Regg. 1116 u. 1370. - Zu den Lokalitäten vgl. die von Krahwinkler, Friaul, S. 287 Anm. 236 genannte Lit; s. auch Brozzi, Ducato longobardo2, S. 115f.; vgl. noch Paschini, Storia3, S. 187f.; Schmidinger, Patriarch, S. 30.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,2 n. 1179, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0904-09-00_2_0_1_3_2_1185_1179
(Abgerufen am 24.04.2024).