Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,2

Sie sehen den Datensatz 126 von insgesamt 653.

Wido bestätigt auf Bitten seines Neffen, des Markgrafen Adalbert (II. von Tuszien) (Adalbertus dilectus nepos noster et marchio), seinem Getreuen Thietelm, Sohn des Thietelm (cuidam fideli nostro Thietelmo nomine, filio Thietelmo), die urkundliche Schenkung des Ortes Parcis im Comitat von Florenz durch seinen Vorgänger, Kaiser Karl (III.), an Thietelms Vater (praeceptaria, quam Karolus imperator antecessor noster patri suo concesserat) (Dep. B-Zi 785) zu freiem Eigen (iure hereditario ... in proprietatem) mit allem Zubehör, ferner den Besitz des Fiskus (omnem rem publicam) in den Gauen (pagi) Monte Celeri, Brento, Gixo und Barbarorum zusammen mit der Gerichtshoheit über diese vier Kastelle (et iudiciaria de ipsis quatuor castellis). - Pön 30 Pfund Gold. - Adradus (sic! für Godradus) not. ad vicem Helbunci canc. - M. SR. SI D. - a. inc. 892, a. r. 4, a. imp. 1, Ind. 10. - "Noverit igitur".

Originaldatierung:
(VIII. Kal. Dec., Ferraria)

Überlieferung/Literatur

Or. Verona, Arch. Capitolare, perg. † Cal. 29, n. 2 (A). - Kopien: Verona. Bibl. Capitolare, cod. 786 (790): "Privilegia capituli Veronensis", 17. Jh., fol. 3, aus A (E). Eine jüngere, von E abhängige Kopie Musellis (um 1900 in Privatbesitz) verzeichnet Schiaparelli, I Diplomi di Guido, S. 32. - Drucke: De Dionisiis, De Aldone et Notingo, S. 92-94 (mit einem Faksimile des Siegels und der korrekten Lesung Godradus); Schiaparelli, I Diplomi di Guido, Nr. 12 S. 32-34. - Regg.: Dümmler, Gesta, Nr. 10; Cipolla, Verzeichniss I, Nr. 19 S. 94.

Kommentar

In Ferrara, erst unter König Hugo wieder als Ausstellort bezeugt ( Schiaparelli, I Diplomi di Ugo, Nr. 14), hat sich Wido damals anscheinend längere Zeit aufgehalten; vgl. Reg. 924. Zu den widersprüchlichen Datierungsmerkmalen vgl. das vorige Reg. - Das abermals von Goderad A geschriebene Original weist erhebliche Feuchtigkeitsschäden auf, die auf die Etschüberschwemmung des Jahres 1882 zurückgehen; aus diesem Grunde mußte schon Schiaparelli seinerzeit E für die Textgestaltung mit heranziehen. - Das Diktat entspricht dem einer mit D 1 einsetzenden Gruppe von Diplomen Widos; vgl. Reg. 879. - Unklar ist, ob auch der Besitz in den vier aufgezählten Gauen bereits von Karl III. an Thietelms Vater geschenkt wurde. Über Thietelm ist sonst nichts weiter bekannt; s. B-Zi 785. - Zu Adalbert II. von Tuszien s. schon Reg. 879. - Die Identität der vier genannten Kastelle ist unklar; überhaupt liegt hier ein sehr früher Beleg für den Terminus castellum vor.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RI I,3,2 n. 918, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0891-11-24_1_0_1_3_2_919_918
(Abgerufen am 16.04.2024).