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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,2

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Herzog Zwentibald (Swatopluk I. von Mähren) bittet Arnulf von Ostfranken im Auftrag des Papstes (Stephan V.), nach Rom zu ziehen, das Regnum Italicum von "bösen" Christen und gefährlichen Heiden zu befreien und selbst dort die Herrschaft zu übernehmen (Italicum regnum a malis Christianis et imminentibus paganis ereptum ad suum opus restringendo dignaretur tenere), was Arnulf wegen dringender anderer Aufgaben aber zu seinem Bedauern (quamvis non libens) ablehnen muß.

Überlieferung/Literatur

Ann. Fuld. cont. Ratisb. a. 890, ed. Kurze, S. 118f. - Regg.: J-L I, S. 432f. (nach Nr. 3454); M2 1844b.

Kommentar

Die päpstliche Initiative richtete sich in erster Linie gegen Wido, der im Februar 889 in Pavia zum König des Regnum Italiae gewählt worden war (Reg. 878) und dessen anstehende Kaiserkrönung Stephan V. wohl hintertreiben wollte. Daß Arnulf trotz seiner ablehnenden Antwort nicht grundsätzlich auf eine aktive Italienpolitik verzichten will, zeigen die späteren Ereignisse; vgl. bes. Reg. 942. Mali Christiani begegnen auch in Regg. 942,1242,1305 u. 1421; vgl. SETTIA, Castelli, S. 88ff. - Vgl. Dümmler, Geschichte III2, S. 365; Schulze, Kaiserpolitik, S. 45; Fasoli, I re d'Italia, S. 18; Schlesinger, Arnulf, S. 466 (S. 103); Tellenbach, Arnulf, S. 239 (S. 145); Hiestand, Byzanz, S. 53; Hlawitschka, Lotharingien, S. 88; Brühl, Deutschland, S. 377, 513f. m. Anm. 395.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,2 n. 885, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0890-03-00_1_0_1_3_2_886_885
(Abgerufen am 25.04.2024).