RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,2
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Die Tochter (des verstorbenen Kaisers Ludwig II. von Italien und) der (Exkaiserin) Angilberga, Irmingard, sucht Arnulf von Ostfranken im Auftrag ihrer Mutter auf (Engilbirga ... filiam suam dilectam videlicet cognatam nostram Irmingardam ... direxerat) und erlangt von diesem ein Bestätigungsdiplom für die italischen Besitzungen ihrer Mutter ( D Af.49, vgl. das folgende Reg.).
Kommentar
Arnulf ist schon am 3. und 5. Juni in Forchheim bezeugt ( DD Af.47-48). - Der eigentliche Zweck der Reise Irmingards, die ausdrücklich als cognata Arnulfs bezeichnet wird, dürfte es gewesen sein, den ostfränkischen König für die Unterstützung ihres jungen Sohnes Ludwig (III.) zu gewinnen, der als Sohn Bosos von Vienne Ansprüche auf die Provence erhob und schon von Karl III. adoptiert worden war ( M2 1749a; vgl. B-Zi 765). Dieses Ziel sollte Irmingard aber erst ein Jahr später erreichen, nachdem sie Arnulf abermals in Forchheim aufgesucht hatte (Reg. 888). Vgl. Hlawitschka, Lotharingien, S. 87f. (gegen Dümmler, Geschichte III2, S. 232f. und andere, die nur ein einziges Treffen annehmen). - Arnulf muß es gelegen gekommen sein, durch die Ausstellung einer Urkunde für Angilberga seinen nun auch von der alten Kaiserin anerkannten Anspruch auf die Oberherrschaft über Italien augenfällig zu dokumentieren; vgl. Reg. 874. - Vgl. noch Pochettino, Angelberga, S. 147f.; Schulze, Kaiserpolitik, S. 45; Settia, Pavia, S. 84; Voss, Herrschertreffen, S. 24,213; Brühl, Deutschland, S. 371 Anm. 115, 379.
Nachträge
Empfohlene Zitierweise
RI I,3,2 n. 880, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0889-06-00_1_0_1_3_2_881_880
(Abgerufen am 23.04.2024).