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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,2

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Wido, der nach der Königskrönung Odos (29. Februar 888 in Compiègne) nicht mehr an eine Herrschaftsübernahme in der Francia glaubt, kehrt mit seinen Anhängern nach Italien zurück - entschlossen, den Kampf um Italien gegen Berengar aufzunehmen (Wido vero rex factus, audiens Odonem in Francia creatum regem, cum his qui se sequi deliberaverant, rediit Italiam).

Überlieferung/Literatur

Ann. Vedast. a. 888, ed. v. Simson, S. 65. Vgl. Erchempert c. 82, ed. Waitz, S. 264; Liutprand, Antapodosis I, 17, ed. Becker, S. 18; Gesta Bereng. imp. lib. II, v. 1ff., ed. v. Winterfeld, S. 371f.

Kommentar

Ob Wido sofort nach der Krönung Odos den Rückweg eingeschlagen hat, wie dies die Ann. Vedast. suggerieren, ist wegen des von Liutprand erwähnten Zuges bis vor Metz (vgl. Reg. 864) durchaus fraglich. Wenn man die weiteren Ereignisse des Jahres 888 berücksichtigt, wird Wido allerdings spätestens Ende Mai die Rückreise angetreten haben. Nach dem in diesem Punkt glaubwürdigen Zeugnis Liutprands ist er nämlich zunächst ins Spoletinische zurückgekehrt, um sich in seinen Stammlanden für die Auseinandersetzung mit Berengar zu rüsten. Wie wir aus den Gesta Bereng. erfahren, befinden sich in seinem Gefolge auch zahlreiche nordalpine Anhänger. Etwa im Oktober kommt es bei Brescia zur ersten Schlacht zwischen den beiden Prätendenten (Reg. 872). - Vgl. Dümmler, Geschichte III2, S. 315; Mühlbacher, Geschichte, S. 621; Hartmann, Geschichte III/2, S. 107; Leporace, Ageltrude, S. 27; Fasoli, I re d'Italia, S. 8; Mor, L'età feudale I, S. 13; Sydow, Gegenkaiser, S. 434; Sydow, Guido, S. 9; Hiestand, Byzanz, S. 50; Hlawitschka, Lotharingien, S. 74; Hlawitschka, Westfrankenreich, S. 193-195.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,2 n. 868, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0888-04-00_1_0_1_3_2_869_868
(Abgerufen am 19.04.2024).