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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,2

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Papst Johannes (VIII.), dem König Karlmann (von Ostfranken) brieflich die Fürsorge für das Regnum Italiae anvertraut hat ( B-Zi 575), teilt Bischof Antonius von Brescia und Berengar (von Friaul) (nobilissimo viro dilectoque filio Berengario glorioso comiti) mit, daß er Graf Liutfred (II.) wegen der Aufnahme der aus dem Kloster S. Sisto in Piacenza entflohenen Nonne Gerlinde und wegen der Übergriffe auf die Besitzungen der Kaiserin Angilberga (der Inhaberin von S. Sisto) aus der Kirchengemeinschaft ausgeschlossen hat, und warnt sie vor dem Umgang mit dem Gebannten.

Überlieferung/Literatur

Registerschreiben Johannes' VIII., MGH Epp. VII, Nr. 241 S. 212. - Regg.: J-E 3297; Kehr, IP V, S. 491 Nr. 10 u. VI/1, S. 310 Nr. 3. Vgl. IP VII/1, S. 71 Nr. 7.

Kommentar

Graf Liutfred II., der dem elsässischen Etichonengeschlecht entstammt, ist durch seine Schwester Ava, die Berengars Bruder Unroch geheiratet hat, mit Berengar verschwägert; vgl. Hirsch, Erhebung, S. 87f.; Hlawitschka, Franken, S. 223-226; s. auch B-Zi 496 u. 752. Zu den Einträgen dieses Verwandtenkreises im Liber Memorialis aus S. Salvatore in Brescia vgl. Becher, San Salvatore, S. 354f. - Der Grund für das harte Einschreiten des Papstes dürfte vor allem in den Übergriffen auf die Besitzungen der Kaiserin Angilberga zu suchen sein, die sich noch zu Lebzeiten Kaiser Ludwigs II. in den päpstlichen Schutz begeben hatte ( B-Zi 391). - Vgl. noch Hirsch, Erhebung, S. 136f.; Hofmeister, Markgrafen, S. 329; Arnaldi, Berengario I, S. 7. Liutfred wird im Oktober 879 auch in einer aus Monza stammenden Charta als Inhaber einer Curtis von S. Giovanni in Monza de datu domni regis genannt ( CD Langob. Nr. 289, S. 488-490, bes. S. 488 [nach Frisi, Mem. Stor. di Monza II, S. 8-91]).

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,2 n. 821, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0879-10-00_1_0_1_3_2_822_821
(Abgerufen am 19.04.2024).