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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,2

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Berengar (von Friaul) erhält von seinem Vater Eberhard testamentarisch Familienbesitz in Westfranken in der Nähe von Lille und im Reich Lothars II. in der Nähe von Lüttich zugewiesen. - imperante domno Ludovico Augusto (Ludwig II.), anno regni eius 24.

Überlieferung/Literatur

Testament Eberhards von Friaul, ed. De Coussemaker, Cartulaire de Cysoing, Nr. 1 S. 1-5, bes. S. 1 (zu Juni-Dez. 867); danach Schramm/Mütherich, Denkmale, S. 93f. (Teiledition). - Vgl. Krahwinkler, Friaul, S. 261-266.

Kommentar

Musestre, Com. Roncade, Prov. Treviso. - Das nur nach den Königsjahren Kaiser Ludwigs II. datierte Testament kann nicht 867/68 verfaßt worden sein, wie die gängige, sich nach der römischen Krönung Ludwigs 844 Juni 15 richtende Epoche nahelegt, da Eberhard damals bereits verstorben war (vgl. Reg. 794, Kommentar; Krahwinkler, Friaul, S. 266 m. Anm. 105). 863/64 ergibt sich dann, wenn man die tatsächliche Übernahme der Königsherrschaft durch Ludwig II. 840 nach dem Abzug seines Vaters als Epoche voraussetzt, was zwar ungewöhnlich ist, aber auch sonst gelegentlich bezeugt ist; vgl. B-Zi 1; Krahwinkler, Friaul, S. 261 Anm. 81. - Der Hof Musestre, von Eberhard als curtis nostra bezeichnet, ist 922 als Königshof im Besitz Berengars nachweisbar ( Schiaparelli, I Diplomi di Berengario I, Nr. 138, S. 355 Z. 7); s. Reg. 1378. Otto d. Gr. hat ihn dem Dogen Vitalis Candianus geschenkt ( D O.I.257); vgl. Baur, Reichsgut in Venetien, S. 57; Gasparri, in: Storia di Treviso II, S. 27; Krahwinkler. Friaul, S. 257 Anm. 63,261 Anm. 81. - Wie das folgende Reg. nahelegt, scheint Berengar nach dem Tod seines Vaters tatsächlich ins Niederrheingebiet gegangen zu sein. Zu dem auch kulturgeschichtlich bemerkenswerten Testament vgl. insbesondere Hirsch, Erhebung, S. 61ff., bes. S. 62; Wattenbach/Levison/Löwe, S. 419; Hlawitschka, Franken, S. 171; Krahwinkler, Friaul, S. 261-266. - Vgl. noch Hofmeister, Markgrafen, S. 328; Fasoli, I re d'Italia, S. XXIV; Arnaldi, Berengario I, S. 1.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,2 n. 796, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0863-00-00_1_0_1_3_2_796_796
(Abgerufen am 28.03.2024).