RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,2

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Der spätere Kaiser Berengar (I.) wird als Sohn des Markgrafen Eberhard von Friaul und seiner Gemahlin Gisela, Tochter Kaiser Ludwigs d. Fr. und seiner zweiten Gemahlin Judith, an einem unbekannten Ort geboren.

Überlieferung/Literatur

Keine direkten Nachrichten.

Kommentar

Der ungefähre Zeitpunkt der Geburt Berengars kann nur erschlossen werden. Ein Schreiben Papst Johannes' VIII. an Berengar von April 878 enthält nur einen ganz vagen Hinweis: ... pulchre iuventutis vestre florem de radice iusta prodeuntem Dommus ... custodiet (Register Johannes VIII., MGH Epp. VII, Nr. 74 S. 69 [Reg. 812], bes. Z. 38f.). Berücksichtigt man die Reihenfolge der aus der etwa 835/40 geschlossenen Ehe Eberhards hervorgegangenen Kinder (Berengar ist der dritte Sohn), so ergibt sich eine Geburt etwa um 850. Daß Berengar im Amtsbereich seines Vaters in Friaul oder in den angrenzenden Gebieten geboren ist, läßt sich gleichfalls nur vermuten. Eberhard, der spätestens 866 gestorben sein muß, ist 847,855 und 856 in Italien bezeugt; vgl. B-Zi 46, 143, 149 u.ö.; Hlawitschka, Franken, S. 170. - Die vornehme Abstammung Berengars wird in zahlreichen Quellen zu ganz verschiedenen Anlässen hervorgehoben, so auch in dem zit. Papstbrief (Z. 30): ... regia prosapia orto; vgl. Reg. 812; Dümmler, Gesta, S. 13f. Allgemein zu Eberhard von Friaul und zu seiner Familie, den sogen. Unruochingern, vgl. neben Hlawitschka, Franken, S. 169-172, 276f., noch Tellenbach, Großfränkischer Adel, S. 57-60; Werner, Adelsfamilien, S. 133-137; Vianello, Unruochingi; Krahwinkler, Friaul, S. 245-266. - Auf einem falschen Verständnis eines Passus der Gesta Bereng. (lib. I, v. 20-23, ed. v. Winterfeld, S. 358: Prodit avis atavisque illo de sanguine rector / Ausoni; Karoli sed enim nutritus alumni / Rite sub imperio, simili qui nomine Romam / Postremus Francis regnando coegit habenis) beruht die bisweilen vertretene Annahme, Berengar sei am Hof Karls d. Kahlen aufgewachsen; vgl. Hirsch, Erhebung, S. 90; Arnaldi, Berengario I, S. 1f. - Vgl. noch Dümmler, Geschichte III2, S. 14f.; Hofmeister, Markgrafen, S. 328f.; Hirsch, Erhebung, S. 89; Paschini, Vicende politiche, S. 46 m. Anm. 5; Fasoli, I re d'Italia, S. XXIV; Mor, L'età feudale I, S. 4,108; Werner, Nachkommen, IV. Generation Nr. 27; Rösch, Progenies, S. 97.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,2 n. 794, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0850-00-00_1_0_1_3_2_794_794
(Abgerufen am 29.03.2024).