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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,1

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Ludwig erwirkt gemeinsam mit seiner Gemahlin Angilberga (propter amorem ac preces Lodouuici imperatoris augusti atque Ingelberge dilecte coniugis regnique eius consortis) bei Papst Nikolaus (I.) ein umfassendes Bestätigungsprivileg für das Bistum Adria unter Bischof Leo. - a. inc. 883 (!), Ind. 12.

Überlieferung/Literatur

Erwähnt in dem Privileg Nikolaus I. von 863 (?) März 14 ( J-E 2848), ed. Kehr, Papsturkunden in Venetien II, S. 215f. Nr. 1 (= ND I, S. 523f.). Vgl. Kehr, IP V, S. 189f. Nr. 1.

Kommentar

Die Datierung des nur abschriftlich überlieferten privilegs ist verderbt; wahrscheinlich ist 863 zu emendieren, doch führt die Indiktion 12 auf 864. Für 863 oder 864 spricht auch der mögliche Zusammenhang mit dem Besuch des Kaiserpaares in Venedig (Reg. 208). Falls Ludwig nämlich über Ravenna nach Venedig gezogen ist, hat er Adria passiert. - Der zit. Passus zeigt, daß die sog. Consors-regni-Formel, die in den Urkunden Ludwigs erstmals 866 bezeugt ist ( M2 1236 = Reg. 268), schon vorher Eingang in das Kanzleiformular gefunden hat. Wahrscheinlich hat sich der Kaiser in brieflicher Form an den Papst gewandt und dabei auch auf die Fürsprache seiner Gemahlin in einer vergleichbaren Formel hingewiesen; vgl. Delogu, Consors regni, S. 95 Anm. 3 (anders Vogelsang, S. 18; vgl. auch Konecny, S. 118 m. Anm. 7). Zum Weiterleben der Formel in ottonischer Zeit s. Sprengler-Ruppenthal, Consors-regni-Formel. - In dem genannten nicht unverdächtigen Privileg Nikolaus' I. ist von weiteren älteren Kaiserurkunden für Adria die Rede, von denen sonst nichts bekannt ist. Die Vermutung von Vogelsang, S. 18, daß der als Schreiber fungierende Iohannes protonot. s. sedis apostolice (vgl. Santifaller, Saggio I, S. 54) mit dem gleichnamigen Erzkanzler Ludwigs II. (vgl. Regg. 217, 224-225 u.ö.) identisch sei, ist nicht zwingend. - Zur Sache s. auch Settia, Castelli, S. 48.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,1 n. D209, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0863-03-14_1_0_1_3_1_4425_D209
(Abgerufen am 29.03.2024).