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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,2,1

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Die normannische Flotte segelt die Küste entlang, läuft in die Mündung der Seine ein, erreicht Rouen, wo sie länger verweilt, und dringt dann, ohne Widerstand zu finden und auf beiden Ufern alles verwüstend, weiter die Seine entlang Richtung Paris vor.

Überlieferung/Literatur

Ann. Bertiniani, ad a. 845, ed. Grat, S. 49; Ann. Fuldenses, ad a. 845, ed. Kurze, S. 35; Ann. Xantenses, ad a. 845, ed. Simson, S. 14; Audradus Modicus, Liber revelationum, ed. Traube, S. 84 Z. 3-5 (daraus Albricus, Chronica, ed. Scheffer-Boichorst, S. 734 Z. 44-46); Translatio sancti Germani, c. 3-4, ed. Smedt, S. 71f., ed. Waitz, S. 10f.; Aimoin, De miraculis sancti Germani I, c. 1, Migne PL 126, Sp. 1029 B; Hildegarius, Vita Faronis, c. 122, ed. Krusch, S. 200 (zu 850); Chronicum Britannicum, ad a. 846, in: Bouquet VII, S. 221.

Kommentar

Die Ann. Bertiniani, die Ann. Fuldenses und Audradus erwähnen das Einlaufen in die Seine und das Vordringen bis Paris, die Ann. Xantenses nur allgemein den Einfall in das Westfrankenreich (Galliam). Die zeitliche Einordnung ergibt sich aus dem vorigen Reg. und dem Zeitraum, den die Flotte zur Zurücklegung der rund 160 km von der Somme- zur Seine-Mündung benötigte. Von einem längeren Aufenthalt in Rouen (Rodomis venirent diuque optato fruerentur portu, S. 10 Z. 47; diu in eadem civitate morantes, S. 11 Z. 8) berichtet die Translatio sancti Germani; sie betont auch, ebenso wie Aimoin und kurz das allerdings späte Chronicon Britannicum (15. Jh.), den fehlenden Widerstand, der für Joranson, The Danegeld, S. 26 Anm. 5, Indiz für eine Vernachlässigung der von Karl d. Gr. und Ludwig d. Fr. noch unterhaltenen Küstenwache durch Karl ist. -- Vgl. Dümmler, Geschichte I, S. 282; Lot / Halphen, S. 133 m. Anm. 2; Joranson, The Danegeld, S. 26f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,2,1 n. 466, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0845-03-10_1_0_1_2_1_466_466
(Abgerufen am 19.04.2024).