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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,2,1

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Karl erläßt ein Heeresaufgebot gegen die Normannen (iussit ut omnis exercitus regni sui ad bellandum eductus illuc conflueret, Translatio sancti Germani).

Überlieferung/Literatur

Ann. Bertiniani, ad a. 845, ed. Grat, S. 49; Translatio sancti Germani, c. 12, ed. Smedt, S. 78 Z. 16-18, ed. Waitz, S. 12 Z. 22f.; Aimoin, De miraculis sancti Germani I, c. 1, Migne PL 126, Sp. 1029 C.

Kommentar

Karl kann das Aufgebot erst erlassen haben, als ihn die Nachricht vom Vordringen der Normannen auf der Seine Richtung Paris erreicht hatte, denn das Heer sammelte sich in der Region Paris; mit Lot / Halphen, S. 134 Anm. 2, ist das Aufgebot der Mitte des Monats zuzuweisen. Zuletzt sicher bezeugt ist Karl zu März 7 in Saint-Quentin (Regg. 463f.); vielleicht ergriff er die Maßnahmen noch hier. Daß er auf die Nachricht von der Normannenbedrohung hin aus Aquitanien kam (Krah, Zeitgeschichtliche Aussagen, S. 114), trifft nicht zu. Joranson, The Danegeld, S. 27, nimmt ein Heeresaufgebot erst zu dem Zeitpunkt an, als die Normannen Charlevanne bereits erreicht hatten (Reg. 470). -- Die Ann. Bertiniani berichten nur von Bemühungen Karls zum Widerstand (occurrere moliretur). Die Translatio betont die Einberufung des gesamten Heeres, Aimoin -- wohl im Hinblick auf die unzureichende Befolgung des Aufgebots (siehe Reg. 470) -- legt Wert darauf, daß Karl angesichts des Überaschungsangriffs nur einen Teil des Heeres einberufen habe. -- Vgl. Dümmler, Geschichte I, S. 282; Vogel, Normannen, S. 105.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,2,1 n. 467, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0845-03-00_1_0_1_2_1_467_467
(Abgerufen am 20.04.2024).