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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,2,1

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Karl schickt seinen Erzkapellan Bischof Ebroin von Poitiers als Gesandten zu Friedensverhandlungen zu Pippin (II.) nach Aquitanien (Ebroinus ... in Aquitaniam ob impetrandam pacem ... directus esset).

Überlieferung/Literatur

Translatio sancti Germani, c. 5, ed. Smedt, S. 73 Z. 6-9, ed. Waitz, S. 11 Z. 21-23; Aimoin, De miraculis sancti Germani, Sp. 1029 A.

Kommentar

Eine Gesandtschaft an Pippin II. hatten Karl, Lothar I. und Ludwig d. Dt. bereits in Yütz (Reg. 445) beschlossen; ob Ebroin nun diesen Auftrag ausführte oder ob es sich um eine neue Initiative handelte, ist unklar. Aimoin erwähnt eigens den Befehl des Königs (iubente domno rege). Ebroin kann erst nach der Synode von Ver (Reg. 447), auf der er den Vorsitz führte, zu seiner Mission aufgebrochen sein. Die Nachricht in der Quelle aus dem Kloster Saint-Germain-des-Prés, dessen Abt er war, zu März 845 legt nahe, daß er sich zu eben dieser Zeit in Aquitanien befand. Die Gesandtschaft war erfolgreich und führte zur Einigung von Saint-Benoît-sur Loire (Fleury) im Juni 845 (Reg. 486). Auf seiten Pippins II. verhandelte wahrscheinlich Erzbischof Radulf von Bourges; vgl. Levillain, L'archichapelain Ebroin, S. 194f.; Auzias, S. 217 Anm. 7; Nelson, Charles the Bald, S. 143. -- Zu den Quellen vgl. Lot / Halphen, S. 131 Anm. 1: Die Translatio entstand nach März / April 849 und vor dem Tode Ebroins (851/2; vgl. bei Reg. 96), die darauf aufbauende Darstellung Aimoins, der ein halboffizieller Charakter zukomme, zwischen 867 und 877; vgl. auch Krah, Zeitgeschichtliche Aussagen. -- Zu Ebroin siehe Reg. 96; zu Radulf Reg. 420. -- Vgl. noch Lot / Halphen, 130 Anm. 3; Levillain, L'archichapelain Ebroin, S. 193-195.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,2,1 n. 462, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0844-12-00_3_0_1_2_1_462_462
(Abgerufen am 19.04.2024).