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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,2,1

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Karl überträgt (concedimus) dem Priester Hinkmar (venerabilis vir Hincmarus presbiter) aus Königsgut (res proprietatis nostrae) im Gau Pincerais (in pago Pinciacinse) einige zusammenhängende Güter, nämlich Ad illum mansum vel Frotmiri villa seu Toloniacas ac Fraxinido mit Pertinenzien, die einst Hildegaud und seine Ehefrau seinem (Karls) Großvater Kaiser Karl (d. Gr.) übertragen hatten, zu freiem Eigen (in proprium). -- Ionas diac. ad vicem Hludowici. -- M. SR. SI D. -- a. r. 5, Ind. 6. -- „Si servorum“ .

Originaldatierung:
(II. Id. Aug., in pago Arvernico, in villa Mariscarias)

Überlieferung/Literatur

Or. Paris, Arch. Nat., K 10, Nr. 91 (A) (ARTEM 2993). -- Kopien: 4 Kopien des 17. und 18. Jh. verzeichnet Tessier. -- Faks.: Lot / Lauer / Tessier, Diplomata Karolinorum III, Taf. XIII Nr. 13; der Rekognitionszeile: Worm, Karolingische Rekognitionszeichen II, S. 166. -- Drucke: Mabillon, De re diplomatica, 11681 = 21709, Nr. 84 S. 528f., aus A (zu 843) = Félibien, Histoire, Pièces justificatives, Nr. 85 S. 64 (zu 843) = Bouquet VIII, Nr. 66 S. 467f. (zu 844); Tardif, Monuments historiques, Nr. 145 S. 96f., aus A; D Ka. II. 57. -- Regg.: Georgisch I, Nr. 23/844 Sp. 104; Bréquigny I, S. 214; B 1568; Sonzogni, Le chartrier, Nr. 189 S. 22f., 169f.

Kommentar

Die Indiktion ist, wie häufig bei Jonas, um eine Einheit zu niedrig berechnet, die Einordnung zu 844 aber auch wegen Jonas' Bezeichnung als diaconus wie erst von D 33 an nicht zweifelhaft. Karls Itinerar in den Monaten Juli, August und September ist weitgehend unklar; von Toulouse aus muß er spätestens Anfang August aufgebrochen sein und zog, da das westliche Aquitanien in Pippins Hand war, auf anderer Route als auf dem Hinweg, nämlich durch die Auvergne Richtung Francia; vgl. auch Lot / Halphen, S. 120f. Der Ausstellort ist nicht identifiziert. -- Zu den äußeren Merkmalen des Originals und den Dorsualvermerken vgl. Tessier, Vorbemerkung zu D 57, und Tessier III, Introduction, S. 18, 56f.: Text, Datierung und wahrscheinlich das Monogramm stammen von der Hand des Meginarius, nur die Signum- und Rekognitionszeilen vom rekognoszierenden Notar Jonas selbst. Zu Jonas siehe Reg. 139, zu Meginarius Reg. 187. Die ausführliche Arenga (Hausmann / Gawlik, Nr. 3687) ist sonst nicht belegt. -- Bei dem Empfänger handelt es sich um den späteren Erzbischof Reims; zu ihm vgl. Schrörs, Hinkmar; Devisse, Hincmar; Schieffer, in: TRE XV (1986), S. 355-360; Schieffer, in: LexMA V (1991), Sp. 29f.; Stratmann, Hinkmar von Reims als Verwalter; Dies., Zur Wirkungsgeschichte; zur Zeit vor seiner Erhebung zum Erzbischof besonders Oexle, Forschungen, S. 32f. Hinkmar, ehemals Mönch in Saint-Denis, übertrug vor 862 dem Kloster zum Unterhalt der kranken Brüder eine ihm vom König geschenkte Manse im Pincerais, die Mansus Adalingi genannt wird (D 247); es handelt sich wohl um einen Teil des ihm hier übertragenen Besitzes. Hildegaud, der die Güter Karl d. Gr. übertragen hatte, ist weiter nicht bekannt. Die Hinkmar geschenkten Orte sind über ihre Lage im Pincerais (Gau von Poissy, dép. Yvelines, arr. Saint-Germain-en-Laye) hinaus nicht zu identifizieren. -- Vgl. Lot / Halphen, S. 121 Anm. 1; Schrörs, Hinkmar, S. 26; Nelson, Charles the Bald, S. 140.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,2,1 n. 442, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0844-08-12_1_0_1_2_1_442_442
(Abgerufen am 24.04.2024).