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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,2,1

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Karl gestattet dem von Sens nach Vareilles verlegten Kloster Saint-Rémi die Translation seiner Reliquien (per voluntatem et licentiam domni ac piissimi regis Caroli, quia congruum ad hoc locum invenimus, illo deportanda voluimus).

Überlieferung/Literatur

Erwähnt in der Urkunde Wenilos, Erzbischof von Sens, in: MGH Conc. III, S. 57-60; S. 59 Z. 25-27 (Zitat).

Kommentar

Die undatierte Urkunde Erzbischof Wenilos, die wohl auf einer Synode der Kirchenprovinz Sens von zwölf Erzbischöfen und Bischöfen (außer Wenilo) und zwei Äbten unterzeichnet wurde (MGH Conc. III, Nr. 10 S. 56-60), ist aufgrund der (z. T. unsicheren) Sedenzzeiten der unterzeichnenden Bischöfe wohl auf die Jahre 843-845, näher aber nicht einzugrenzen. In der Urkunde Wenilos wird betont, daß die Zustimmung zahlreicher Bischöfe noch eingeholt werden müsse. Vgl. zur Urkunde Hartmann, Unterschriftslisten, S. 131f.; Ders., in MGH Conc. III, S. 59 (mit der älteren Lit.); Ders., Die Synoden, S. 221. -- Die Zustimmung Karls war bereits zuvor, vielleicht mündlich, erfolgt; die Nachricht wird hier zum spätestmöglichen Zeitpunkt eingereiht. Karl bestätigte später urkundlich (D 148, wohl 852) auf Bitten Wenilos ausdrücklich die Bischofsurkunde und damit die Verlegung des Klosters, die Translation seiner Reliquien und seinen Besitz. -- Das bischöfliche Kloster Saint-Rémi, ursprünglich vor den Stadtmauern von Sens gelegen, wollte bereits Erzbischof Aldrich aus der unmittelbaren Nähe der Stadt in das 14 km östlich gelegene Vareilles, dép. Yonne, arr. Sens, con Villeneuve-l'Archevêque, verlegen, konnte die Verlegung jedoch offenbar nicht vollständig durchführen; erwähnt wird die Tatsache bereits in der Urkunde Ludwigs d. Fr. von 835 (BM2 949). Vermutlich fehlte zur Zeit Karls noch die Translation der Reliquien. -- Zu Sens allgemein vgl. Krüger, Königsgrabkirchen, S. 231-237; Brühl, Palatium I, S. 137-144; Kaiser, Bischofsherrschaft, S. 506-521; Beaujard, in: Topographie chrétienne VIII, S. 19-32; Gasnault, in: LexMA VII (1995), Sp. 1761-1764; zu den dortigen drei Bischofsklöstern allgemein Semmler, Episcopi potestas, S. 331-335; Kaiser, Bischofsherrschaft, S. 507f.; zu Saint-Rémi außerdem Topographie chrétienne VIII, Nr. 6 S. 30f., zur Lage vor der Verlegung ebd., Nr. 6 S. 21. -- Zu Erzbischof Wenilo von Sens Reg. 65.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,2,1 n. 518, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0843-00-00_3_0_1_2_1_518_518
(Abgerufen am 16.04.2024).